Assumpta Magyary OCist
Mitbegründerin und Oberin der Abtei Regina Mundi; Musiklehrerin
* 16. Mai 1909 Szentgotthárd
† 25. Juni 2013 Érd
Assumpta Magyary, Taufname Jolán, wurde als dritte Tochter einer religiösen bürgerlichen Familie geboren. Ihre Eltern waren József Magyary und Mária Kindisch. Ihr Cousin Győző Falubíró war Professe der Abtei Zirc und beendete sein Leben im Kloster Dallas.
Nachdem sie als Privatschülerin das Gymnasium ihrer Heimatstadt abgeschlossen hatte, wurde sie 1926 Studentin an der Nemzeti Zenede (heute Liszt-Ferenc-Universität für Musikwissenschaft). Nach ihrem Abschluss kehrte sie nach Szentgotthárd zurück und gründete dort 1936 eine Musikschule.
Zu Beginn der 1940er Jahre reifte in ihr unter dem Einfluss der geistlichen Exerzitien Emil Naszályis die Berufung zum Klosterleben. Im Frühjahr 1945 schloss sie sich der Frauengruppe an, die ein Kloster für die Zisterzienserinnen gründen wollte – nachdem diese während der Türkeneroberung aus Ungarn verschwunden waren. Im Mai 1945 begannen sie ihr Gemeinschaftsleben in Nagyesztergár bei Zirc und gründeten am 29. September 1945 offiziell das Kloster Regina Mundi. Am 14. November 1945 wählte die Gruppe Jolán Magyary zu ihrer Oberin. Am 16. Dezember 1945 fand in der örtlichen Pfarrkirche unter der Leitung von Abt Vendel Endrédy von Zirc die Einkleidung der ersten elf Kandidatinnen statt. Magyary erhielt daraufhin den klösterlichen Namen Assumpta.
Im Juni 1946 zog die Gemeinschaft in einen nahe gelegenen Meierhof, den sie Bakonyboldogasszony (Unsere Liebe Frau von Bakony) nannte. Am 7. Juli 1946 legte Sr. Assumpta ihr Amt als Oberin nieder. Am 17. Dezember 1946 legte sie zusammen mit sieben Gefährtinnen ein einfaches Gelübde ab, dem am 17. Dezember 1949 das ewige Gelübde in die Hände von Priorin Gemma Punk folgte. Im Mai 1949 wurde Magyary auch Mitglied der Gruppe, die im Komitat Somogy ein neues Kloster gründete, das den Namen Somogyboldogasszony (Unsere Liebe Frau von Somogy) erhielt. Nach der Auflösung der Klosterorden durch die kommunistische Regierung mussten die Zisterzienserinnen im Oktober 1950 beide Klöster verlassen.
Nach einer kurzen Übergangszeit zog Schwester Assumpta mit einer Mitschwester und ihrem Hausgeistlichen Ince Láng nach Felsőörs, wo sie Arbeit im Weinberg des Bistums Veszprém bekamen. Im Herbst 1955 zogen die Nonnen von hier nach Érd, wo das klösterliche Leben der Gemeinschaft seit 1951 im Geheimen weitergeführt wurde. Im Kommunismus standen die Schwestern unter ständiger Überwachung; im Oktober 1968 durchsuchte die Geheimpolizei das geheime Kloster, um die Nonnen einzuschüchtern. In diesen Jahrzehnten war Magyary für die Ernährung der Schwestern verantwortlich und leitete die Küche. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus konnten sie jedoch ihr Leben frei weiterführen, 1993 wurden Kloster und Kirche neu gebaut. In diesen Jahren diente Sr. Assumpta als Subpriorin der Gemeinschaft.
Sie verstarb am 25. Juni 2013 als Konvent- und Ordenseniorin und wurde in der Krypta der Klosterkirche beigesetzt.
Tibor Halász, April 2024
Daten:
Prof.: 17. Dez. 1946, 17. Dez. 1949.Literatur:
Halász, Tibor: „Szentséggel és bátorsággal”. Az érdi Regina Mundi Ciszterci Apátság története a 20. században, in: Opuscula Historica III. Budapest, 2019. S. 229–234 · Papp, Tamás (Hrsg.): Őriztél a tüzet. Szerzetesek vallomásai. Budapest, 2010. S. 25 · Assumpta nővér 100 éves, Magyar Kurir, 2009. május 5. [1].Vorlage:Page.name: MAGYARI, Assumpta OCist (1909–2013) – Biographia Cisterciensis