Mann, Alberich

Alberich Mann

Alberich Mann

Zisterzienser der Abteien Heinrichau und Zirc

* 01. April 1769 Schildberg, Schlesien (heute Kazanów, Polen)
† 29. Juni 1855 Zirc, Komitat Veszprém, Ungarn

Alberich Mann, Taufname Franz, wurde am 1769 in Schildberg bei Strehlen in Niederschlesien als einziger Sohn des Georg Mann und seiner Frau Maria Magdalena geboren. Seine Gymnasialstudien absolvierte er in Breslau. Am 29. April 1788 trat er in die Zisterzienserabtei Heinrichau ein und legte ein Jahr später, am 29. April 1789, die Mönchprofess ab. Von 1789 bis 1793 studierte er Theologie an der Heinrichauer Hauslehranstalt und empfing am 23. Juni 1793 in Breslau durch Weihbischof Anton Ferdinand von Rothkirch die Priesterweihe. Danach er war für ein Jahr Kantor und Krankenpfleger (Infirmar) in Heinrichau.

Abt Konstantin Gloger schickte ihn 1794 nach Zirc, wo er bis 1799 das Amt des Küchenmeisters versah. Dann verbrachte er ein halbes Jahrhundert im pastoralen Dienst in den von der Abtei Zirc betreuten Pfarreien, zunächst als Pfarrprovisor (excurrendo) in Porva bei Zirc (1799–1804), dann in gleicher Position in Nagyesztergár (1804–1811). Als die französische Armee 1809 nach Ungarn einmarschierte und die Konventmitglieder mit dem Archiv und anderen beweglichen Sachen nach Előszállás flohen, blieb Pater Alberich alleine in Zirc zurück. Am 29. Juni 1809 zerrten ihn französische Soldaten, die durch die Siedlung marschierten, während der Messe aus der Kirche, da sie die Glocke, die zur Messe rief, als Signal zum Angriff verstanden hatten. Glücklicherweise gelang es jedoch, die Situation zu klären.

Obwohl Schlesier, und damit Ausländer (Preuße), durfte P. Alberich auch nach der Aufhebung der Abtei Heinrichau 1810 in Ungarn bleiben. Von 1811 bis 1817 war er Pfarrer und Gutverwalter in Nagytevel, danach von 1817 und 1848 Pfarrer in Bakonynána. Während seines langen Dienstes wurde die heutige Pfarrkirche St. Anna erbaut (1826–1828), auf dem Gelände der ehemaligen Kirche, die zu klein und baufällig geworden war. Sie wurde am 26. Juli 1828 von Abt Ferdinánd Villax geweiht. Außerdem wurde 1830 das noch heute bestehende Pfarrhaus erbaut.

Seine goldene Priesterweihe (Secundiz) feierte P. Alberich am 15. August 1843 in der Abteikirche von Zirc mit einem glanzvollen Festakt. Im Oktober 1848 trat er in den Ruhestand und kehrte in die Abtei zurück, wo er trotz seines hohen Alters mit großem Eifer am Gottesdienst teilnahm. Dort starb er am 29. Juni 1855 als Konventsenior und wurde am 1. Juli in der Krypta der Abteikirche bestattet. Sein Nachruf beschreibt ihn als einen eifrigen Mönch, der seinen Orden liebte und ihm die Treue hielt.

Nivárd Halász, Feb. 2022


Daten:

Vest.: 29. April 1788; Prof.: 29. April 1789, Sac.: 23. Juni 1793.

Literatur:

Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942 · Religio. Egyházi és irodalmi folyóirat. 1855. második félév. Pest, 1855. S. 92–93.

Zitierempfehlung: Mann, Alberich, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.03.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Mann,_Alberich

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