Abtei Marienfeld in Maria Roggendorf
lat. Abbatia Sanctae Mariae in Campo, Zisterzienserinnenabtei der gewöhnlichen Observanz (OCist) in Maria Roggendorf, Gemeinde Wullersdorf, acht Kilometer nördlich von Hollabrunn, Niederösterreich; gegründet 1974 als Tochter von Mariastern-Gwiggen; Abtei seit März 2000.
Geschichte
Die Gründung des Klosters Marienfeld steht im Zusammenhang mit der von dem damaligen Wallfahrtsdirektor und späteren Wiener Erzbischof Kardinal Hans Hermann Groër OSB wiederbelebten Wallfahrt in Maria Roggendorf. Als Stätte gottgeweihten Lebens und ständigen Gebetes sollte in Maria Roggendorf ein Kloster entstehen. Usprüngliche Gebetsintention war der Fall des »Eisernen Vorhangs«, seit 1991 wird jeden Samstag um geistliche Berufungen gebetet.
Als Gründungskloster konnte die Abtei Mariastern-Gwiggen in Vorarlberg gewonnen werden, das die ersten acht Schwestern nach Marienfeld entsandte. Den Bauplatz hatte das Benediktinerstift Melk in Niederösterreich zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Wallfahrt am 13. Mai 1974 weihte der damalige Generalabt des Zisterzienserordens, Dr. Sighard Kleiner, im Beisein der Äbtissin des Mutterklosters, Agnes Fabianek, das Gründungskreuz.
Marienfeld wurde am 14. November 1982 abhängiges Priorat, am 17. April 1991 selbständiges Konventualpriorat und am 29. März 2000 Abtei. Es gehört zur Mehrerauer Kongregation.
Das Klosterareal ist von einer 1979 angelegten Bodenschutzanlage umgeben. Das 1976 bis 1980 nach Plänen des Wiener Architekten Walter Hildebrand erbaute Klostergebäude ist als Rundbau konzipiert und weithin sichtbar. Die Kreisform ist Sinnbild des Unendlichen, Ewigen in Gott. Auf der Ostseite ragt wie ein Edelstein an einem Ring die Klosterkirche aus dem Baurund heraus. An der Außenwand der Kirchenapsis befindet sich das vielbesuchte Grab des 2003 verstorbenen Gründers Kardinal Hans Hermann Groër der seine letzten Lebensjahre im Kloster verbracht hat.
Von Mai 2001 bis September 2002 entstand an der Westseite ein dreiteiliger Zubau des Klostergebäudes mit Refektorium, Bibliothek, Gemeinschaftsräumen und Werkstätten, der am 14. November 2002 mit der Feier des 20-jährigen Gründungsjubiläums eingeweiht wurde.
Der Konvent besteht derzeit aus 15 Schwestern. Von 2000 bis 2014 stand die Gründungspriorin Benedikta Deninger dem Kloster als Äbtissin vor. Nach ihrem altersbedingten Rücktritt wurde am 21. Mai 2014 Maria-Hedwig Pauer zur zweiten Äbtissin gewählt. Seit Juli 2023 ist Maria Immaculata Maierhofer Äbtissin.
Erwerbsgrundlage des Klosters ist die Paramentenwerkstätte. Ein großer, von den Schwestern bewirtschafteter Gemüse- und Obstgarten dient weitgehend der Selbstversorgung. Der übrige Teil des Klosterareals wird landwirtschaftlich genutzt.
gge, Okt. 2025
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