Augustinus Mengelberg
Abt des Zisterzienserklosters Heisterbach 1748–1763
* 10. Nov. 1710 Linz am Rhein
† 8. Sep. 1763 Heisterbach
Johann Augustin Mengelberg war ein (jüngerer) Sohn eines seit 1550 in Linz ansässigen Patriziergeschlechts. Sein Vater Augustin Mengelberg sr. (1675–1770) war Ambachtsmeister der Schifferzunft, Senator, Stadtbaumeister und schließlich Bürgermeister von Linz.[1] Das Memorienbuch nennt einen Bruder Heinrich Mengelberg, der als Heisterbacher Mönch am 20. November 1740 im Alter von 74 Jahren starb, und eine Schwägerin Gertrud Mengelberg geb. Reifferscheid, die am 6. Mai 1753 gestorben ist. Seine Mutter Sophia geb. Saur starb am 18. Juli 1735.
Nach dem Eintritt in die Zisterzienserabtei Heisterbach legte Augustin Mengelberg 1730 die Profess ab und feierte 1734 seine Primiz. Als Lektor der Theologie am 8. Januar 1748 zum Abt gewählt, wurde er am 25. März 1748 von Weihbischof Franz Kaspar von Franken-Siersdorf in dessen Hauskapelle in Köln benediziert. Assistenten waren die Äbte von Altenberg, Johann Hoerdt, und Marienstatt-Michaelsberg, Petrus Emons.[2]
Abt Augustinus ließ 1750, in einer letzten Blütezeit der Abtei Heisterbach, das noch heute vorhandene barocke Torhaus errichten (sein Wappen über dem Tor), wahrscheinlich auch die Ummauerung des Klostergebietes. 1751 ließ er den Lettner zwischen Mönchschor und Laienraum erneuern, dessen reichverziertes schmiedeisernes Gitter heute im Museum Schnütgen in Köln zu sehen ist. 1763 ließ er anstelle eines älteren Vorgängerbaus auf dem Petersberg die heutige barocke Wallfahrtskapelle bauen, die sein Nachfolger Hermann Kneusgen am Ostersamstag 1764 weihte. 1755 machte er eine Anleihe von 3000 Rtlr. bei der Abtei Marienstatt; 1760 setzte er einer Bonner Wohltäterin der Abtei eine lebenslängliche Rente aus. 1758 wurde die Abtei durch hannoversche Truppen geplündert und der Prior als Geisel mitgeschleppt[3].
Mengelberg starb am 8. September 1763 und wurde am 10. September im Chor vor dem Hochaltar beigesetzt.
gge, Dez. 2012, rev. Aug. 2017
- ↑ Zander ter Maat, Paul-René: Der Kölner Maler Egidius Mengelberg (1770–1848), in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 34/35 (1959/60). Köln: Verlag der Löwe ; Reykers, S. 66.
- ↑ Die Weihehandlungen der Kölner Weihbischöfe 1661–1840: nach den weihbischöflichen Protokollen. L. Schwann, 1969, S. 84.
- ↑ Renard, Edmund: Die Kunstdenkmäler des Siegkreises (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz V/4), Düsseldorf 1907, S. 756.
Daten:
Prof.: 1730; Prim.: 1734; Abbas: el. 8. Jan. 1748, ben. 25. März 1748.Literatur:
Memorienbuch der Abtei Heisterbach · Schmitz, Ferdinand: Urkundenbuch der Abtei Heisterbach, Bonn 1908.Vorlage:Page.name: MENGELBERG, Augustinus OCist (1710–1763) – Biographia Cisterciensis