Veronika Mindszenty
Äbtissin von Veszprémvölgy 1571–1591
† 1591
Äbtissin Veronika stammte aus einer Adelsfamilie in Transdanubien. Vermutlich trat sie in das Kloster Veszprémvölgy ein, nachdem dessen Mitglieder vor den Türken nach Körmend geflohen waren. In der Körmender Zeit war das Kloster bereits im Niedergang, der Grund dafür war, dass ein bedeutender Teil der Klostergüter in dem von den Türken eroberten Gebiet lag. Andere Güter wurden vom Adel besetzt; Mitglieder der Familie Podmaniczky usurpierten nicht nur die Güter der Nonnen, sondern plünderten auch systematisch die Abtei Zirc.
Veronika Mindszenty war die letzte bedeutende Äbtissin in der Geschichte der Abtei. Sie bekräftigte das Besitzrecht des Klosters an fast vergessenen Gütern. Kaiser Rudolf bestätigte 1582 das Recht über alle ihre Güter. Sie verpachtete die Güter im Balaton-Hochland an den Burghauptmann (maior castri) in Veszprém, auch der Kontakt zu den Bewohnern der Abteigüter wurde wiederbelebt. Sie begann, die besetzten Besitztümer zurückzufordern, um Missbräuche energisch zu stoppen. 1575 kaufte sie ein Haus in Körmend, um den Klosterbesitz zu vergrößern.
Nach ihrem Tod 1591 folgte ihr eine Verwandte, Margit Mindszenty, als Äbtissin nach. Von ihren Nachfolgerinnen kennen wir die Namen zweier weiterer Äbtissinnen, aber der Niedergang setzte sich während ihrer Zeit fort. In den 1610er Jahren war die Abtei völlig verarmt, die Nonnen wurden beraubt und die Gemeinschaft erlosch allmählich. Die letzte Äbtissin, Borbála Bötsvölgyey, starb um 1623. Danach gab es bis in die 1940er-Jahre keine Zisterzienserinnen mehr in Ungarn.
Nivárd Halász, März 2022
Literatur:
Székely, Ottokár: A ciszterci apácák Magyarországon, in: A Ciszterci Rend budapesti Szent Imre- gimnáziumának évkönyve az 1941–42. iskolai évről · Vass Előd: Körmend mezőváros kiadványai 1358–1699, in: Vasi Szemle 33. (1979/3), S. 403 · Hervay, Ferenc Levente: Repertorium Historicum Ordinis Cisterciensis in Hungaria. Roma, 1984.Vorlage:Page.name: MINDSZENTY, Veronica OCist (†1591) – Biographia Cisterciensis