Mottoch, Maximilian

Maximilian Mottoch

Maximilian Mottoch

Abt der Zisterzienserabtei Sittich 1660–1680

* 10. April 1605 Rudolfswert [Novo mesto]
† 18. Jan. 1680

Maximilian Mottoch, Taufname Georg, geboren am 10. April 1605 in Rudolfswert, trat 1633 in die Zisterzienserabtei Sittich [Stična] ein und legte 1634 die Profess ab. Einige Zeit war er Vikar in St. Marein [Šmarje], dann Administrator in Weinhof [Bajnof] bei Novo mesto.

Im Dezember 1660, nach dem Tod seines Vorgängers Johannes Weinzierl, zum Abt gewählt, verweigerte er zunächst, unter Berufung auf die Privilegien des Ordens, die Ausstellung eines Revers an die Regierung, musste sich aber am 2. Jänner 1661 doch fügen, nachdem diese mit der Sperrung der Temporalien und der Einsetzung eines Administrators gedroht hatte.

Bei der Regierung und bei Papst Alexander, der ihn an den Patriarchen von Aquileia verwies, bemühte er sich um eine Senkung der Steuerlast, konnte tatsächlich die materielle Lage des Stiftes verbessern und es von Schulden befreien. Papst Alexander VII. inkorporierte dem Stift die Pfarre Treffen [Trebnje] in Unterkrain, deren Einkünfte nur für die Abttafel bestimmt sein sollten. Maximilian selbst kaufte 1668 vom Stift Neukloster (Abt Alexander Standthartner) in Wiener Neustadt für 16.000 Dukaten die Pfarre Mannsburg [Mengeš] samt den Filialen Watsch [Vače], Tschemschenik [Čemšenik], Sagor [Zagorje] und Lustthal [Dol].

Fünf Jahre war er Landesverordneter. Als solcher bewirtete er glanzvoll alle Deputierten im Stiftshof in Laibach. Der Klosterchronist Paul Puzel, der ihn aber nicht mehr persönlich erlebt hat, berichtet, man habe auf silbernen und goldenen Geschirren seltene Weine und venetianische Gerichte gereicht.

Neben der äußeren Repräsentation war Abt Maximilian aber auch auf die Disziplin und Bildung der Mönche bedacht. Unter ihm kehrte eine strengere Zucht ins Kloster zurück. Die Zahl der Konventualen wuchs: 26 zählte der Visitator Balthasar Stieber von Rein im Jahr 1667. Er vermehrte die Stiftsbibliothek und ließ diese und das Archiv ordnen. Er ließ die Krypta erbauen und die Stiftskirche sowie die Filialkirchen neu ausstatten, v.a. mit barocken Altären und Kanzeln.

Mit dem krainischen Historiographen Johann Weichard Valvasor war er kurz vor seinem Tod in einen Prozess um Besitzangelegenheiten verwickelt, starb aber bevor die Sache an das Hofgericht kam, am 18. Jänner 1680, 75 Jahre alt. Sein Grabstein ist in der Stiftskirche erhalten. Sein Nachfolger wurde Ludwig Raumschüssel (Raumbschissel).

gge, Nov. 2020


Daten:

Prof.: 1634; Abbas: el. Dez. 1660.

Literatur:

Milkowicz, Wladimir: Die Klöster in Krain. Studien zur Osterreichischen Monasteriologie, in: Archiv für österreichische Geschichte 74 (1889), S. 261, hier: S. 338–340 · Mlinarič, Jože: Stiška opatija 1136–1784. Novo Mesto: Dolenjska zal., 1995.

Zitierempfehlung: Mottoch, Maximilian, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Mottoch,_Maximilian

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