Erasmus Nagl OCist
Zisterzienser von Zwettl; Theologieprofessor
* 22. März 1870
† 19. Dez. 1924
Am 22. März 1870 in bürgerlichen Verhältnissen geboren, trat der Böhme 1888 in das Stift Zwettl ein und begann nach dem Noviziat das Studium in Heiligenkreuz. Nach seiner Primiz am 23. Juli 1893 studierte er in Innsbruck Neues Testament und wurde am 12. Mai 1897 promoviert.
Nagl war in Heiligenkreuz beliebt; er dozierte Fundamentaltheologie, Kirchengeschichte, Neues Testament und diente zeitweise auch als Präfekt. Er verließ das Institutum Theologicum nach fast 20 Jahren und wurde Subprior in Zwettl. Später verwaltete er das Zwettler Weingut Nussdorf bei Wien.
Er starb am 19. Dez. 1924. Das Gedenkbuch schreibt: »Als Priester tadellos, als Kollege und Mitbruder voll aufrichtiger Liebe, hat er sich um diese theologische Anstalt unvergängliche Verdienste erworben.«
In Nagls Nachlass befindet sich ein handgeschriebenes Manuale Cisterciense aus dem Jahr 1889, in Hemdtaschengröße (11 x 17 cm). Es zeugt von einer großen Liebe zum Orden, etwa als Vademecum des Ordensgeschichtlers konzipiert und enthält: 1. Genealogien der Babenberger und Habsburger Dynastien, 2. eine Chronologie der Äbte des Stiftes Zwettl, 3. die ersten fünf Kapitel der Charta Charitatis (latein abgeschrieben), 4. ein Exordium breve S. Ordinis Cisterciensis (deutsch), 5. ein kurgefaßtes Originum Cisterciense, 6. einen kurzen Aufsatz zum Goldenen Zeitalter (1134–1342), 7. einen Aufsatz zum gegenwärtigen Stand des Ordens und 8. eine Auflistung der 16 Altäre in der Stiftskirche Zwettl (StAZ Karton 24.27).
Alkuin Schachenmayr
Veröffentlichungen:
Aufsätze in Katholik und Biblische Zeitschrift. · Neben Bernhard Schäfer ist er der Hg. Leo-Gesellschaft Sammelwerke: Kurzgefasster wissenschaftlicher Kommentar zu den Hl. Schriften des Alten und Neuen Testaments. · Die nachdavidische Königsgeschichte Israels, ethnographisch und geographisch beleuchtet. Wien 1905. · Artikel in: Buchberger, Michael (Hg.), Kirchliches Handlexikon. Ein Nachschlagebuch über das Gesamtgebiet der Theologie und ihrer Hilfswissenschaften. Freiburg im Breisgau 1907, 1912.Bibliographie:
Nachruf in: CistC 37 (1925), S. 46–47. · Gedenkbuch, Bd. 1, S. 154–155.Vorlage:Page.name: NAGL, Erasmus OCist (1870–1924) – Biographia Cisterciensis