Florian Nezorin
Abt der Zisterzienserklöster Welehrad (1699–1724), Pilis (1712–1724) und Pásztó (1702–1724)
* Feb. 1655 Saar, Mähren [Žďár nad Sázavou, Tschechien]
† 1. April 1724 Welehrad [Velehrad]
Florian Nezorin, Taufname Tobias, wurde im Februar 1655 in Saar im Iglauer Kreis (Jihlavský kraj) geboren. Er absolvierte die Humaniora und die philosophischen Vorlesungen in Olmütz und wurde am 10. August 1675 unter Abt Peter Silawetzky als Novize im Zisterzienserstift Welehrad eingekleidet. Am 20. August 1676 (Tag des hl. Bernhard von Clairvaux) legte er die Ordensgelübde ab. Am 14. Juni 1677 erhielt er die niederen Weihen, am Dreifaltigkeitssonntag 1680 das Subdiakonat und 1681 das Diakonat.
Er wiederholte dann im Stift unter Adalbert Stephen die Philosophie und hörte Theologie und Kirchenrecht bei dem Dominikaner Ambrosius Peretz, der diese Fächer damals in Welehrad lehrte, um nach Vollendung dieses Studiums selbst einige Jahre die Philosophie am Hausstudium vorzutragen. Nachdem er zweimal Prior gewesen war, wobei er auch Moraltheologie nach Hermann Busembaum SJ lehrte, wurde er am 10. September 1699 mit 29 von 47 Stimmen in Gegenwart der Äbte Heinrich Snopek von Sedletz und Benedikt Littwerig von Ossegg zum Abt gewählt, am 26. Oktober bestätigt und am 21. September 1700 infuliert (benediziert).
Am 6. November 1702, nach dem Tod des letzten Kommendatars Andreas Zsolnay, erhielt er von Kaiser Leopold I. die ungarische Abtei Pásztó und am 5. Oktober 1712 von Kaiser Karl VI. die ebenfalls ungarische Abtei Pilis. Die Güter beider Abteien ließ er durch Administratoren verwalten. 1716 errichtete er in Pásztó eine Residenz und erbaute 1724 auf den Trümmern der alten Stiftskirche eine Kapelle zu Ehren der hl. Jungfrau. Er und sein Nachfolger Josef Maly (reg. 1724–1748) vermehrten das Besitztum von Pásztó durch Ankauf mehrerer Güter.[1]
Er starb am 1. April 1724 in Welehrad.
gge, Okt. 2012 , rev. März 2024
- ↑ Ein Klostergebäude wurde nur in Pásztó errichtet; Pilis umfasste lediglich einige Ländereien, die von Mönchen aus Welehrad verwaltet wurden.
Daten:
Vest.: 10. Aug. 1675; Prof.: 20. Aug. 1676; Abbas: el. 10. Sep. 1699, conf. 26. Okt 1699; ben. 21. Sep. 1700.Werke:
Institutio novitii S.O.Cist. in rebus ad statum religiosum necessariis. Prag, 1718. · Scientia Sanctorum ex fontibus Salvatoris deducta (ms) · Polyanthea Sacra alphabetico ordine deducta, 10 tomi in folio, MS .Werke:
Brunner, Sebastian: Ein Cisterzienserbuch, Würzburg, 1881, S. 537–538 · Halusa, Tezelin: Zur wissenschaftlichen Thätigkeit der aufgehobenen Cistercienserabtei Wellehrad in Mähren (Oesterreich), in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 19 (1898), S. 39ff. · Filka, Ivo: Velehradský opat Florián Nezorin, rodák žďárský, in: Západní Morava : vlastivědný sborník Brno : Muzejní a vlastivědná společnost v Brně Roč. 2, (1998), s. 160–161.Vorlage:Page.name: NEZORIN, Florian OCist (1655–1724) – Biographia Cisterciensis