Orléans, Catherine

Catherine d’Orléans

Catherine d’Orléans-Longueville

Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Maubuisson 1653–1664

* 1617 Château de Chantemesle, Illiers (?)
† 16. Juli 1664 Maubuisson

Catherine Angélique d’Orléans, princesse de Longueville, war eine uneheliche Tochter des Herzogs Heinrich II. von Longueville aus der Verbindung mit Jacqueline d’Illiers de Balsac. Sie wurde von ihrem Vater legitimiert und erfuhr eine sorgfältige Erziehung.

Von ihrem Vater in die Zisterzienserinnenabtei Maubuisson (Notre-Dame-La-Royale) gegeben, war sie dort 1633 Taufpatin der Glocke Angélique. Am 1. Juli 1635 legte sie die Profess ab. Der Herzog bat die Äbtissin Marie des Anges Suireau, sie als Koadjutorin anzunehmen, doch er erhielt eine Absage. Er sorgte daher dafür, dass Catherine das Kloster wechselte und nach Montivilliers in Nordfrankreich ging. Am 27. Februar 1645 wurde sie Äbtissin von Saint-Pierre-les-Dames (OSB) in Reims. Durch den Einfluss ihres Vaters gelang es schließlich, sie nach Maubuisson zurückzubringen (8. Juni 1653), durch Tausch mit der Äbtissin Marguerite de Béthune d’Orval (Enkelin Sullys), die stattdessen die Abtei in Reims übernahm.

Catherines Rückkehr nach Maubuisson erfolgte mit großem Glanz. Der Herzog hatte zahlreiche hochgestellte Gäste eingeladen, denen ein prächtiges Festmahl serviert wurde. Kirche und Kreuzgang waren innen und außen mit Teppichen geschmückt.

Madame d’Orléans führte große Bauarbeiten im Kloster durch. Sie änderte die Dekoration der Altäre in der gesamten Kirche und gab ihnen eine weniger gotische Form. Nachdem sie die Gräber in der Kirche hatte auflösen und umbetten lassen, damit die Beerdigung der Äbtissinnen, die seit vielen Jahren im Chor stattfand, das Pflaster nicht beschädigte, ließ sie eine Gruft graben, in der sie und ihre Nachfolgerinnen bestattet wurden. Sie ließ das Gästehaus, das das spätere Schloss von Maubuisson bildet, und den überdachten Torbogen über dem Weg nach Liesse bauen.

Jedoch wurde sie in der Blüte ihrer Jahre von einer heftigen Krankheit heimgesucht, an der sie am 16. Juli 1664 starb, 47 Jahre alt. François Faure, Bischof von Amiens, verfasste ihr Epitaph, ihre Grabrede hielt Bischof Le Roux von Perigueux. Zu ihrer Nachfolgerin bestellte König Ludwig XIV. auf ihre Empfehlung hin die Prinzessin Louise Hollandine von der Pfalz.

gge, Dez. 2022


Daten:

Prof.: 1. Juli 1635.

Literatur:

L’abbaye de Maubuisson (Notre-Dame-la-Royale), histoire et cartulaire: publiés d’après des documents entièrement inédits. 1882.

Zitierempfehlung: Orléans, Catherine, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.12.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Orl%C3%A9ans,_Catherine

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