Pécasse, Romuald

Romuald Pecasse

Romuald Pecasse OCist

Mönch von Onsenoort–Pont-Colbert, 2. Konventualprior von Spring Bank (1934–1947)

* 13. Mai 1900 Beek, Limburg, Niederlande
07. Aug. 1962 Spring Bank, Oconomowoc, USA

Romuald Pecasse, Taufname Mathijs Maria, wurde in Beek in der niederländischen Provinz Limburg als Sohn von Pierre Toussaint Pecasse (aus Lüttich) und Maria Mathilda Castro (aus Maastricht) geboren und trat am 30. Mai 1915 in das Kloster Onsenoort ein, wo er am 1. Juni 1916 die einfache Profess ablegte.

Aufgrund der günstigen Lage in Frankreich kehrten Abt Bernard Maréchal und die meisten Mönche 1921 nach Pont Colbert zurück, darunter auch Pecasse. Hier schloss er sein theologisches Studium ab und wurde am 1. Mai 1927 gemeinsam mit Alphonsus Lieven und Servatius van Vugt durch Bischof Gosselin in Versailles zum Priester geweiht.

Im Juni 1929 kam er mit einer Gruppe deutscher Mönche und Generalabt Franciscus Janssens in Spring Bank an. Dort wurde er zunächst Kantor und Sakristan, im Oktober 1930 Submagister.

1934 legte der Abt von Schlierbach, Alois Wiesinger, die Paternität über Spring Bank wieder zurück. Diese Verantwortung wurde von der Abtei Pont-Colbert, Professkloster von Pecasse übernommen, daher ernannte ihn Generalabt Janssens zum neuen Prior des Klosters. Anstelle der abreisenden deutschen Mönche kamen die Niederländer teils aus Onsenoort, teils aus dem geschlossenen Kloster Val’d Espoir in Kanada.

Da sich unter seiner Führung jedoch keine stabile Mönchsgemeinschaft bilden konnte und zudem die finanzielle Situation des Klosters ungewiss war, entließ ihn Generalabt Edmondo Bernardini nach Abschluss seiner Visitation im Frühjahr 1947 von seinem Amt als Prior. Nachdem die Kongregation von Zirc die Paternitat über Spring Bank übernommen hatte, ernannte Bernardini am 1. Juni 1947 Raymond Molnár zum Nachfolger von Pecasse.

Pecasse wurde dann auf Betreiben des Generalprokurators Matthäus Quatember zum Kommissar des Generalabtes für Nordamerika ernannt. In dieser Position trug er durch das Sammeln von Messstipendien maßgeblich zur Finanzierung des Baus der neuen Generalkurie des Ordens auf dem Aventin in Rom bei. Ab 1956 engagierte er sich intensiv für die Gründung und den Bau des Klosters Our Lady of the Valley (Unserer Lieben Frau vom Tal) für die Schwestern aus Frauenthal.

Er starb unerwartet am 7. August 1962 an einem schweren Herzinfarkt. Er wurde auf dem Friedhof des Klosters Spring Bank beigesetzt. Nach der Schließung des Klosters wurden seine sterblichen Überreste zusammen mit denen der anderen verstorbenen Mönchen auf den Friedhof des Zisterzienserinnenklosters Our Lady of the Valley überführt.

Tibor Halász, Sep. 2024


Daten:

Vest.: 30. Mai 1915; Prof.: 1. Juni 1916; Sac.: 1. Mai 1927.

Literatur:

Lekai, Louis: Hungarian Cistercians in America, in: American Catholic Historical Society 79 (1968), S. 227–230 · Cistercienser Chronik.

Zitierempfehlung: Pécasse, Romuald, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.09.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/P%C3%A9casse,_Romuald

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