Peperkorn, Nikolaus

Nikolaus Peperkorn

Nikolaus Peperkorn

letzter Abt der Zisterzienserabtei Doberan 1549–1552

† nach 1552 Pelplin?

Nikolaus Peperkorn (Pfefferkorn) war seiner Sprache nach von niederdeutscher Herkunft. Er bekleidete die Abtwürde nicht lange; in den überlieferten Klosterurkunden wird er nur am 27. März und am 8. September 1549 und zuletzt bei der Säkularisierung der Abtei im März 1552 genannt: „Abt her Nicolaus Peperkorn“. Sein Vorgänger war Laurentius II. Tamme, der 1541 bis 1543 vorkommt.

Das einst stolze und große Kloster Doberan war schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Verfall geraten. 1544 hatte der Abt alle Pferde bis auf zwei verkauft, so dass die Wirtschaft ganz danieder lag. Am 1. April 1549 hatte Herzog Heinrich dem Kloster 50 Gulden gegeben, um damit die verfallenen Bauten an Kirche und Toren zu restaurieren. 1551 verkaufte Abt Nikolaus den Klosterhof in Lübeck. Dazu brach die „Pestilenz“ im Kloster aus, von der nach einem Schreiben des Abtes vom 13. September 1549 er selbst, die Konventmitglieder und die Dienstboten heimgesucht waren; mehrere starben. So kam es, dass 1552 nur noch sehr wenige „alte, schwache, betagte Leute“ im Kloster waren, dessen letzte Stunde am 7. März 1552 schlug, als Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg das Kloster aufheben und einziehen ließ.

Abt Nikolaus leistete der Aufhebung keinen Widerstand; am 7. März 1552 (Montag nach Invocavit) trat er „gutwillig und wissentlich“ ab. War er bei der Aufnahme der Inventarien immer noch gegenwärtig gewesen, entsagte er am 13. März (Sonntag Reminiscere) 1552 noch einmal in Gegenwart des herzoglichen Rates Dr. Jakob Bording und des Professors Dr. David Chyträus allen Ansprüchen auf Doberan, und zog sich, mit einer Pension versehen, in das Doberaner Tochterkloster Pelplin bei Danzig zurück. Begleitet wurde er von dem Doberaner Bruder Simon Loisewicz, der dort am 3. September 1564 als Kustos starb.

Über die letzten Tage des Abtes ist nichts bekannt, sein Todesjahr und Todestag sind nicht angegeben.

gge, Mai 2020


Literatur:

Lisch, Georg Christian Friedrich: Zur Geschichte der letzten Prälaten in Meklenburg, in: Mecklenburgische Jahrbücher 38 (1873), S. 3–24 (hier: 5–12) · Wichert, Sven: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. Berlin: Lukas, 2000.

Zitierempfehlung: Peperkorn, Nikolaus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.04.2021, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Peperkorn,_Nikolaus

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