Pfyffer von Wyer, Basilissa

Basilissa Pfyffer von Wyer

Basilissa Pfyffer von Wyer

31. Äbtissin des Klosters Rathausen 1666–1683

* 1603
† 31. März 1684 Rathausen

Maria Basilissa Pfyffer von Wyer, von Luzern, wurde 1603[1] als Tochter des schon 72-jährigen Schultheißen Jost Pfyffer (1531–1610) geboren.[2] Sie legte am 14. September 1618, fünfzehnjährig, die Profess ab und erhielt bald das Amt der Schreiberin, das sie unter den Äbtissinnen Verena Frey, Eustachia Ratzenhofer und Franziska Keller versah. Unter Domina Eustachia ist sie auch Novizenmeisterin und später unter Franziska Keller auch Töchtermeisterin. Zur Entlastung hatte sie eine Unterschreiberin und als Töchtermeisterin eine Gehilfin. Schon als Schreiberin war sie sehr bemüht, das Kloster Rathausen wieder mit dem Zisterzienserorden zu verbinden, hatte aber keinen Erfolg.[3] Bei der Äbtissinnenwahl am 22. Juni 1653 vor allem von den jüngeren Schwestern unterstützt, verzichtete sie zugunsten von Franziska Keller und wurde als Beraterin der Äbtissin eingesetzt.

Nach dem Tod ihrer Vorgängerin wurde sie am 5. August 1666 unter dem Vorsitz des Nuntius Federico Ubaldi Baldeschi zur Äbtissin gewählt und drei Tage später vom Nuntius benediziert. Obwohl sie schon 63 Jahre alt war, schien niemand bezweifelt zu haben, dass sie das Amt noch einige Jahre versehen könne. Tatsächlich regierte sie die Abtei noch 16 Jahre. Sie war gebildet und belesen und konnte die lateinischen Texte der Kirchenväter im Original lesen. Dem teilweise überalterten und gebrechlichen Konvent stand sie als barmherzige und gütige Äbtissin vor.

Am 22. Oktober 1683 gemeinsam mit der kaum jüngeren Priorin Sabina Zurgilgen (1605–1686) aus Altersgründen resigniert, erlitt sie am 29. März 1684 einen Schlaganfall und starb zwei Tage später, Karfreitag 31. März, im Alter von 81 Jahren. Am Ostersonntag wurde sie vom Beichtvater Leodegar von Meggen auf Bitten des Internuntius Ottavio Cherufino Cherufini beerdigt.

gge, Juli 2018

  1. Nach der Rathauser Chronik wäre sie 1600 geboren, womit aber die anderen Daten nicht übereinstimmen.
  2. Die Glasscheibe Nr. 24 von 1616 nennt zwei Kosttöchter Pfyffer, Cecilia und Catina; welche davon die spätere Äbtissin Basilissa ist, ist nicht bekannt.
  3. Das sollte erst 1699 ihrer Nachfolgerin Cäcilia Pfyffer von Wyher gelingen.

Daten:

Prof.: 14. Sep. 1618; Domina: el. 5. Aug. 1666, ben. 8. Aug. 1666, res. 22. Okt. 1683.

Literatur:

750 Jahre Zisterzienserinnenabtei Rathausen-Thyrnau 1245–1995, [Thyrnau]: Abtei Thyrnau, 1995 · Verzeichnis aller Schwestern der Zisterzienserinnenabtei Rathausen-Thyrnau 1245–1995. [Thyrnau]: Abtei Thyrnau, 1995 · Zisterzienserinnenkloster Rathausen, in: Helvetia Sacra III/3 · Haid, Kassian: Die Reihe der Äbtissinnen von Rathausen 1245–1945: zum Siebenjahrhundert-Jubiläum des Klosters Rathausen 1245–1945, in: Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Bd. 99 (1946), S. 193–229.

Zitierempfehlung: Pfyffer von Wyer, Basilissa, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 30.09.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Pfyffer_von_Wyer,_Basilissa

Vorlage:Page.name: PFYFFER von Wyer, Basilissa OCist (1603–1684) – Biographia Cisterciensis