Ludwig von Raumschüssel
Abt des Zisterzienserstiftes Sittich 1680–1687
* 1623
† 5. Dez. 1687 Laibach [Ljubljana]
Ludwig Freiherr von Raumschüssel (Raumbschüssel) wurde 1623 auf dem unweit von Sittich gelegenen Schloss Kolowrat in der Untersteiermark geboren. Er war zunächst Soldat im Dreißigjährigen Krieg, bevor er 1654 in die Zisterzienserabtei Sittich eintrat und 1655 die Profess ablegte. Bald wurde ihm das schwierige Amt des Klosterökonomen übertragen.
Nach dem Tod seines Vorgängers Maximilian Mottoch wurde er am 26. Mai 1680 unter dem Vorsitz des Vaterabtes von Rein, Candidus Schillinger, zum Abt gewählt. Wahlassistenten waren die Äbte von Landstraß und Viktring (Wilhelm Malle). Noch am selben Tag wurde er vom Landesvizedom Graf Adam Ursini Blagaj in die Temporalien investiert und am folgenden Sonntag, 28. Mai, von Abt Candidus benediziert.
Unter anderem wurde 1683 unter Abt Ludwig der Getreidespeicher (granarium) erbaut, der auch als Befestigung gegen die Türken dienen sollte. Mehrfach bat er den Abt von Rein um eine Visitation, die Anfang Juni 1687 von Abt Alanus Matt anlässlich seiner Reise zur Neuwahl nach Landstraß durchgeführt wurde.
Im November 1687 erkrankte Abt Ludwig schwer an Wechselfieber (Malaria?) und starb am 5. Dezember 1687 im Sitticherhof in Laibach. Zu seinem Nachfolger wurde Anton von Gallenfels gewählt.
gge, Juni 2018
Daten:
Abbas: el. 26. Mai 1680, ben. 28. Mai 1680.Literatur:
Brandt, Veronika: Das Zisterzienserkloster Rein in den Jahren 1640 bis 1710: das Wirken der Äbte Balthasar Stieber, Candidus Schillinger, Alan Matt und Jakob Zwigott. Diss. Univ. Graz, 1979 · Milkowicz, Wladimir: Die Klöster in Krain. Studien zur Österreichischen Monasteriologie, in: Archiv für österreichische Geschichte 74 (1889), S. 261.Vorlage:Page.name: RAUMSCHÜSSEL, Ludwig OCist (1623–1687) – Biographia Cisterciensis