Emmanuel Robial OCSO
französischer Chinamissionar und Märtyrer
* 25. Okt. 1884 Colméry, Dép. Nièvre, Frankreich
† 9. Okt. 1937 Zhengding, Hebei, China
Marie-Emmanuel Robial, Taufname André, wurde am 25. Oktober 1884 in Colméry (Nièvre), dem Heimatort seiner Mutter als ältestes von 13 Kindern geboren und wuchs in Mont-aux-Malades, einem Vorort von Rouen, auf, wo sein Vater als Uhrmacher arbeitete. Er besuchte zunächst die Schule der Brüder von St.Gervais in Rouen, dann von Oktober 1895 an das einen Steinwurf von seinem Elternhaus entfernte kleine Seminar. Von dort aus wechselte er an das Priesterseminar, wo er 1902 die Tonsur und 1904 die niederen Weihen erhielt.
Nach dem Militärdienst in Rouen und Saint-Michel kehrte er 1907 an das Priesterseminar zurück, trat aber im November 1907 in das Chornoviziat der Zisterzienserabtei strengerer Observanz La Trappe in Soligny ein (Sein Wunsch, als Brüderkandidat aufgenommen zu werden, war abgelehnt worden). Den einfachen Gelübden 1909 folgten 1912 die feierliche Profess und am 17. Mai 1913 die Priesterweihe in der Kathedrale von Sées. Bald danach wurde er zum Assistenten des Novizenmeisters ernannt.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zur Armee eingezogen, war er vier Jahre lang als Krankenträger und inoffizieller Feldkaplan in Flandern eingesetzt. Er wurde mehrfach verwundet (Gas) und erhielt mehrere Kriegsauszeichnungen. Im März 1919 kehrte er nach La Trappe zurück und übernahm das Amt des Novizenmeisters.
Als Abt Louis Brun von Notre-Dame-de-La-Consolation im Sommer 1923 nach La Trappe kam und einen Vortrag über seine Abtei hielt, meldete P. Robial sich freiwillig für die Chinamission und reiste im September dorthin. Die ersten Jahre verbrachte er in Consolation bei Peking und wurde dann in die Tochtergründung Notre-Dame-de-la-Liesse (heute in Lantao) in Zhending geschickt.
Als die japanischen Truppen nach Ausbruch des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges im Juli 1937 dem Kloster Liesse immer näher rückten, wies Abt Brun die Trappisten von Liesse an, Zuflucht in der Stadt Zhending zu suchen. Von seinem Oberen am 29. September 1937 mit zwei kranken Mitbrüdern in die Residenz der Lazaristen in Zhending geschickt, wurde P. Robial dort am 9. Oktober 1937 zusammen mit dem Missionsbischof Frans Schraven CM und sieben weiteren Europäern, v.a. Lazaristen, von japanischen Soldaten, die von ihnen die Überlassung von „Trostfrauen“ forderten, ermordet und verbrannt.
Die sterblichen Überreste der Opfer wurden auf dem Friedhof von Paitang begraben; das dort aufgestellte Grabmal ist nicht erhalten. Die japanische Armee führte im November 1937 eine Untersuchung durch und ließ 1938 ein zwei Meter hohes Denkmal aus weißem und schwarzem Marmor errichten, das die Namen der Ermordeten trägt und heute vor der ehemaligen Kathedrale von Zhending steht. Eine marmorne Gedenktafel für P. Robial befindet sich in der Pfarrkirche von Mont-aux-Malades in Rouen.
gge
Daten:
Vest.: Nov. 1907; Prof.: 1. Nov. 1909, 21. Nov. 1912; Sac.: 17. Mai 1913.Literatur:
Levensbeschrijving Pater Emmanuel Robial, www.mgrschraven.nl, PDF · Le R. Père Emmanuel Robial est masscré en Chine. Bulletin religieux de l'Archidiocèse de Rouen Année 36, N°48, 27. Nov. 1937, S. 1013 · Robial, Anne-Marie: Père Emmanuel Robial. Une vie consacrée. Jouaville: Scripta, 2005.Vorlage:Page.name: ROBIAL, Emmanuel OCSO (1884–1937) – Biographia Cisterciensis