Ruffier, Claude

Claude Ruffier

Claude Ruffier

Bischof von Saint-Paul-Trois-Châteaux

* um 1611 Provins, Dép. Seine-et-Marne
† 16. März 1674 Saint-Paul-Trois-Châteaux, Drôme

Claude Ruffier wurde als Sohn des königlichen Prokurators Étienne Ruffier und der Marie Grillié in Provins geboren. Er trat in die Zisterzienserabtei Chaalis in der Diözese Senlis ein und studierte am Collegium Bernardinum in Paris, wo er 1638, im Alter von 27 Jahren, von der Sorbonne zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Er war Generalvikar des Ordens für die Abteien im Languedoc und der Provence, außerdem 15 Jahre Generalvikar seines Onkels Nicolas Grillié, Bischof von Uzès.

Am 31. Mai 1657 wurde er von König Ludwig XIV. zum Bischof und Grafen von Saint-Paul-Trois-Châteaux ernannt und mit Bulle vom 8. Juli 1658 von Papst Alexander VII. bestätigt. Die Bischofsweihe empfing er am 12. Januar 1659[1] in Uzès von seinem Onkel unter Assistenz des Bischofs Joseph-Marie de Suarès von Vaison und des früheren Bischofs von St Paul, Jacques Adhémar de Monteil de Grignan, jetzt Koadjutor in Uzès.

Am 15. Mai 1663 weihte er in der Kathedrale einen neuen Hauptaltar. Zur Bekämpfung des calvinistischen Einflusses holte er Dominikaner nach St Paul. 1672 gründete er in der Kathedrale eine Confrèrie des Agonizans. Am 15. März 1674 wurde er, während er in der Kathedrale die Messe feierte, „vom Schlag gerührt“ (gravi correptus morbo) und starb am folgenden Tag. Am 19. März wurde er begraben, wobei Bischof Alexandre Fabi von Orange die Trauerfeierlichkeiten hielt. Sein Leichnam wurde nach 15 Jahren unversehrt gefunden (Gallia Christiana 734).

Auch als Bischof trug Ruffier das Ordenskleid. Als ihm die Bischöfe bei der Generalversammlung deswegen Vorhaltungen machten und auf eine einheitliche Kleidung drängten, weil sie dem Volk mehr Achtung einflöße, soll er ihnen geantwortet haben: „Meine Herren, das Kleid des hl. Bernhard wird das eure nicht entehren“ (Messeigneurs, l’habit de Saint Bernard ne déshonorera point le vôtre (Boyer 272).

gge, Feb. 2019

  1. Lt. Gallia Christiana am 12. Februar.

Daten:

Ep. tricastinensis: nom. 31. Mai 1657, cons. 12. Jan. 1659.

Literatur:

Willi, Dominikus: Päpste, Kardinäle und Bischöfe aus dem Cistercienser-Orden. Bregenz: Teutsch, 1912, S. 40 · Gallia Christiana I, Sp. 733–734 · Gallia Christiana novissima I (1909), S. 604–618 · Annales d’Aiguebelle I, S. 383–385 · Boyer de Sainte-Marthe, Louis Anselme: Histoire de l’église de Saint Paul. Avignon: Offray, 1710, S 271–291.

Zitierempfehlung: Ruffier, Claude, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Ruffier,_Claude

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