Söltl, Engelbert

Engelbert Söltl

Engelbert Söltl

Abt des Klosters Walderbach 1735–1752

* 29. Sep. 1696 Neuburg vor dem Wald
03. April 1770 Walderbach

Engelbert Söltl, Taufname Johann Franz Heinrich, wurde – wie es in der Totenrotel heißt – am 29. September 1696 („profesto S. Michaelis arcangeli“) in Neuburg vor dem Wald als Sohn des dortigen Organisten Hieronymus August Söltl und seiner Frau Anna Margarete geboren und – nach Raith, S. 159 – am 11. Oktober 1696 ebenda getauft.[1] Sein älterer Bruder Wolfgang Joseph Söltl (~ 11. Juli 1695) war von 1730 bis zu seinem Tod am 10. September 1738 Domkapellmeister in Regensburg.

Söltl besuchte das Gymnasium in Regensburg und legte am 25. Oktober 1716 in der Zisterzienserabtei Walderbach die Profess ab. Er war Novizenmeister und Subprior und wurde am 9. Mai 1735 als Nachfolger des verstorbenen Gerhard Schütz zum Abt gewählt.

Er ließ den Kreuzweg in die Klosterkirche einführen und Chorraum und Konvent barock ausgestalten. Den Kirchturm erneuerte er mit einer Glocke, für die Sakristei schaffte er ein gesticktes Ornat an. 1738 reiste er mit Abt Eugen Schmid von Waldsassen zum Generalkapitel nach Cîteaux und gründete im selben Jahr die Bruderschaft vom hl. Joseph für einen glücklichen Tod. 1743 feierte die Abtei ihr 600-jähriges Bestehen.

Am 25. September 1752 legte Abt Engelbert seine Würde freiwillig nieder. Das Chronogramm in seiner Grabinschrift auf dem Epitaph ergibt als Sterbejahr 1770. Sein Nachfolger als Abt war Gerhard Paumann.

gge, März 2019, rev. Aug. 2023

  1. Vielleicht ein Lese- oder Übertragungsfehler von Raith, da die Spanne zwischen Geburt und Taufe für die damalige Zeit ungewöhnlich lang ist. Vielleicht ist der 1. Oktober gemeint?

Daten:

Prof.: 25. Okt. 1716; Abbas: el. 9. Mai 1735, res. 25. Sep. 1752.

Literatur:

Chur-bayrisch-geistlicher Calender: auf das Jahr 1758, S. 337 · Kalender für katholische Christen, Band 37, Seidel, 1877, S. 73 · Totenrotel · Raith, Oskar: Das Epitaph des Domkapellmeisters W. J. Söltl im Regensburger Domkreuzgang. In: Beiträge zur Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz. Nr. 18, 1995, S. 154–162, urn:nbn:de:bvb:355-rbh-2928-0.

Zitierempfehlung: Söltl, Engelbert, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 28.08.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/S%C3%B6ltl,_Engelbert

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