Raffaele Scaccia OCist
Prior der Abtei Casamari, Schulleiter, Konventualprior von Piona 1971–1980
* 27. Feb. 1908 Broccostella
† 14. Aug. 1983 Rom
Raffaele Scaccia wurde als das älteste von neun Kindern von Quinzio Scaccia und Assunta Iafrate in Broccostella (Frosinone) geboren. Zunächst besuchte er die Schule in seiner Heimatstadt, ab seinem zehnten Lebensjahr setzte er sein Studium am Seminar (schola apostolica) der Zisterzienserabtei Casamari fort.
Am 18. März 1923 wurde er Novize und legte ein Jahr später die einfachen Gelübde ab. Er schloss sein theologisches Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana ab und wurde am 8. September 1930 zum Priester geweiht.
Danach bekleidete er mehrere wichtige Ämter in den verschiedenen Klöstern der Kongregation von Casamari: Klerikerpräfekt in San Domenico (Sora) (1931–1934), dann in Casamari (1934–1940), wo er von 1934 bis 1941 auch das Amt des Priors innehatte. 1938 begleitete er die erste Zisterziensergemeinschaft nach Belesa (Eritrea) und begründete damit das erneuerte äthiopische Mönchtum mit. Viele Jahre lang war er Herausgeber des Bulletins Don Felice (→Felix Maria Ghebre Amlak), in dem er unter anderem seine Erfahrungen in Afrika veröffentlichte.
Von 1941 bis 1944 war er Direktor des Collegio San Bernardo in Casamari und wurde dann Prior in Valvisciolo (1944–1946). Anschließend wurde er in das Kloster Chiaravalle della Colomba bei Piacenza versetzt, wo er von 1946 bis 1953 Prior und Pfarrer war, danach war er in gleicher Position in San Domenico (1953–1959) tätig.
1959 kehrte er in sein Stammkloster zurück, wo er zum zweiten Mal zum Prior ernannt wurde. 1971 wurde er zum Konventualprior des sui iuris-Klosters Piona gewählt, eine Position, die er bis 1980 innehatte. Nach Ablauf seiner Amtszeit kehrte er nach Casamari zurück, wo er Subprior wurde (1980–1983).
Am Ende seines Lebens litt er an Diabetes und Nierenversagen, weshalb er in das Krankenhaus San Camillo in Rom verlegt wurde, wo er am 14. August 1983 starb. Sein Leichnam wurde nach Casamari zurückgebracht und auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
Er trat als Statist im amerikanischen Film Der Kardinal von 1963 auf, von dem einige Szenen in Casamari gedreht wurden.
Tibor Halász, April 2024
Daten:
Vest.: 18. März 1923; Prof.: simpl. 1924; Sac.: 8. Sep. 1930.Werke:
Ricordando San Bernardo, in «Il Nuovo Giornale», Piacenza, 2 ottobre 1953 … Cistercensi di ieri e di oggi: L’abate don Angelo Savastano. Notizie cistercensi 4.2 (1971), S. 137–150.Literatur:
Archivio Storico dell’Abbazia di Casamari, Necrologio 1717–2009, S. 63 · Musolino Giovanni, Broccostella. Storia civile e religiosa, 1997, S. 235–236.Vorlage:Page.name: SCACCIA, Raffaele OCist (1908–1983) – Biographia Cisterciensis