Scher, Samuel

Samuel Scher

Samuel Scher OCSO

Klaustralprior der Zisterzienserabtei Mistassini

* 14. Juni 1894 New York, USA
07 Sep. 1974 MIstassini, Quebec, Kanada

Samuel Scher wurde 1894 als Kind jüdischer polnischer Einwanderer, Morris (Szer, c1869–1943) und Esther Kaltz (1871–1945), in New York City geboren.

Am 2. Januar 1904 wurde er von seinem erwachsenen Bekannten Jean Michel aus dem Haus der Schers in der 5 Jones Street, Greenwich Village, NYC entführt, um ihn dem katholischen Glauben zuzuführen; die Entführung stand am 4. Januar 1904 in den New Yorker Zeitungen. Seine Eltern sahen ihn nie mehr wieder.

In seiner autobiografischen Skizze sagte Samuel, dass er in New York informell getauft wurde und auf der Fähre von Providence, RI, nach Boston entschied, nicht zu seiner Familie zurückzukehren. Am 23. April 1904 wurde er in Manchester, New Hampshire, formell getauft. Am Ende des Jahres lebte er in Kanada. Er lebte an verschiedenen Orten in der Provinz Québec, aber zuerst von 1905 bis 1906 bei dem Zisterzienserkloster strengerer Observanz („Trappisten“) Notre-Dame de Mistassini, Québec.

Samuel trat am 11. Juli 1908 in das Kloster ein und legte am 10. Oktober 1908 seine einfachen Gelübde ab. Am 15. Januar 1922 wurde er in der kleinen Kapelle des alten Klosters der Schwestern vom Guten Rat (eine Abteikirche gab es in Mistassini noch nicht) zum Priester geweiht und feierte am 17. Januar 1922 in Gegenwart seines „alten Freunds, Herr Michel“ seine Primizmesse.

Nachdem er fast ein Jahrzehnt lang versucht hatte, seine Familie wiederzufinden, traf er am 12. Mai 1955 in New York City seine Brüder und am folgenden Tag seine Schwester Lillian wieder. Bald darauf fand ein großes Familientreffen in Paterson, NJ, statt. Seine Familie bot ihm an, in Paterson zu bleiben, aber er verbrachte seinen Lebensabend im Kloster, wo er der Gemeinschaft als Klaustralprior diente.

gge, Okt. 2023


Daten:

Prof.: 10. Okt. 1908; Sac.: 15. Jan. 1922; Prim.: 17. Jan. 1922.

Literatur:

Pineault, Jacques: Des jours et des hommes: Les trappistes de Mistassini, 1892–1992 : chronique d’une communaute monastique. Monastère Notre-Dame de Mistassini, 1991. ISBN 292140401X · Boy disappeared with mysterious man; Supposed kidnapper left strange story of his own kidnapping. Frenchman popular with West Side children vanished with his little friend, Samuel Scher, during snowstorm. New York Times, 4. Januar 1904 · div. · [1]

Zitierempfehlung: Scher, Samuel, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 5.04.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Scher,_Samuel

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