Eugen Schickmayr
Abt der Zisterzienserabtei Baumgartenberg 1749–1769
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† 24. Dez. 1769
Eugen Schickmayr von Steindelbach wurde 1717 auf dem Schloss Parz bei Grieskirchen, Oberösterreich, geboren. Er legte 1735 die Profess ab, wurde schon als Kleriker Küchenmeister und feierte am 20. August 1741 seine Primiz. Schon bei der Wahl 1745 beinahe Abt geworden, übernahm er doch das Amt des Kämmerers und die Ökonomie. Am 15. April 1749 wurde er unter dem Vorsitz des Vaterabtes und Generalvikars Robert Leeb von Heiligenkreuz zum Abt gewählt und am 20. April benediziert.
Abt Eugen führte eine strenge Disziplin ein, die er selbst auch befolgte. Er tätigte zahlreiche Anschaffungen für die Stiftskirche und die Pfarrkirchen, stellte den fast verfallenen Hof in Krems wieder her, ließ das Dormitorium mit Marmorplatten pflastern und das Sommerrefektorium ausmalen. Seine Kleriker schickte er zum Theologiestudium in verschiedene renommierte Klöster und richtete 1755 mit den zurückgekehrten Absolventen ein theologisches Hausstudium ein, das bis 1779 Bestand hatte.
Als fähiger Wirtschaftsverwalter tilgte er die Schulden des Stiftes, so weit es ihm möglich war. 1751 wurde er von Kaiserin Maria Theresia zum Mitglied der Steuerfestsetzungskommission ernannt. Die Stände im Land ob der Enns wählten ihn zum Rechnungsrat. 1757 wurde er Verordneter des Prälatenstandes, später dann Ausschuss. Als wegen des Krieges mit Preußen (Schlesischer Krieg) hohe Kontributionen gefordert wurden, reiste er im Auftrag der Stände als Vermittler nach Wien. 1765 wurde er durch kaiserliches Dekret mit der Administration des Dominikanerinnenklosters Windhaag beauftragt.
Abt Eugen Schickmayr starb plötzlich am 24. Dezember 1769 an einem Schlaganfall. Sein Grab befindet sich in der Stiftskirche.
Sein Bruder Amand Schickmayr OSB (1716–1794) war von 1746 bis 1794 Abt des Benediktinerstiftes Lambach. Er war auch einer der Assistenten bei der Benediktion Eugen Schickmayrs.
gge
Daten:
Prof.:29. Sep. 1735; Prim.: 20. Aug. 1741; Abbas: el. 15. April 1749, ben. 20. April 1749.Literatur:
Boge, Birgit und Bogner, Ralf Georg (Hg.): Oratio funebris: Die katholische Leichenpredigt der frühen Neuzeit. Amsterdam: Rodopi, 1999, S. 268–269. · Pritz, Franz Xaver: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns. Aus Urkunden und anderen Quellen (Archiv für österreichische Geschichte 12), Wien 1854, S. 49–50.Vorlage:Page.name: SCHICKMAYR, Eugen (1717–1769) – Biographia Cisterciensis