Schiffer, Candidus

Candidus Schiffer

Candidus Schiffer

Zisterzienser des Stiftes Goldenkron; Philosophieprofessor; Propst in Frauental 1765–1777

* 01. Mai 1703 Komotau, Böhmen
† 22. Dez. 1779 Goldenkron [Zlatá Koruna]

Candidus Schiffer, geboren am 1. Mai 1703 in Komotau in Böhmen, legte am 21. November 1724 im Zisterzienserstift Goldenkron die feierlichen Gelübde ab und wurde am 29. September 1729 zum Priester geweiht. Im Kloster versah er mehrere Ämter, war Kücheninspektor, Bibliothekar und Provisor.

Nebenbei eignete er sich im Selbststudium so tiefe Kenntnisse der Rechte und der Philosophie an, dass er nach bestandener Prüfung 1739 die Lehrkanzel im erzbischöflichen Seminar in Prag erhielt.

Vom Ordensvisitator als Propst im Stift Frauental (Pohled) vorgeschlagen, wurde er von den Zisterzienserinnen gewählt und bezog 1765 die Propstei ebenda. Unterstützt von seinen Kaplänen widmete er sich dort neben seinen geistlichen Aufgaben im Kloster der (Wallfahrts-)seelsorge und der Leitung der Landwirtschaft, besonders der Kultur der Öbst-, Zier- und Gemüsegärten. Während seiner Zeit in Frauental erlebte er die Wahl der neuen Äbtissin Candida Adler 1766 mit und auch das Unglücksjahr 1772 mit der verheerenden Pestepidemie und der Viehseuche, der Vernichtung der Ernte durch Hagelschlag und des Meierhofes durch einen Großbrand.

Diese Ereignisse wirkten sich auf sein Gemüt und seine Gesundheit aus. Er fing an zu kränkeln und kehrte 1777 nach Goldenkron zurück, wo er am 22. Dezember 1779, wenige Monate nach seinem goldenen Priesterjubiläum, starb und in der größeren Kirche beim Altar des hl. Johannes des Täufers beerdigt wurde. Ihm folgte als Propst P. Edmund Turner aus Hohenfurt.

gge, Dez. 2017


Daten:

Prof.: 21. Nov. 1724; Sac.: 29. Sep. 1729.

Literatur:

Feyfar, Mathias Maria: Das ehemalige Cistercienserinen-Stift Frauenthal: (bei Deutschbrod in Böhmen). Nikolsburg: Eigenverlag, 1876 · Bredl, Sigismund: Cistercienser-Professoren im erzbischoflichen Seminare zu Prag. Studien und Mitteilungen aus der Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 15:2 (1894), S. 297–306.

Zitierempfehlung: Schiffer, Candidus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 22.12.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Schiffer,_Candidus

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