Seiz, Cäcilia

Cäcilia Seiz

Cäcilia Seiz

Äbtissin des Reichsklosters Baindt 1751–1768

* 25. Juli 1695 Ulm
† 12. Feb. 1768 Baindt

Maria Cäcilia Seiz, Taufname Theresia Susanna, wurde am 25. Juli 1695 als Tochter des Salemer Rats, Pflegers und späteren Kanzlers Bernhard Seiz im Salmannsweiler Hof in Ulm geboren. Sie hatte drei Brüder: einer war Pfarrer und dekan im nahen Wettenhausen, ein anderer Hofrat, Vizekanzler und Kreisgesandter in Dillingen und Augsburg. Als 17jährige kam sie 1712 in die Zisterzienserinnenabtei Baindt und legte drei Jahre später, am 28. April 1715 zusammen mit zwei Mitschwestern[1] die Profess ab. Wenig später bereits mit dem Amt der Bursierin betraut, wurde sie 1735 von ihrer Vorgängerin Magdalena von Dürheim zur Priorin ernannt und blieb es 16 Jahre lang, bis sie am 12. August 1751 im zweiten Wahlgang mit 13 von 21 Stimmen zur Äbtissin gewählt wurde.[2] Am 24. Oktober 1751 erhielt sie durch den Vaterabt Anselm Schwab vom Kloster Salem die Benediktion.

Äbtissin Cäcilia übernahm, wie die am Tag nach ihrer Wahl aufgestellte Inventur ergab, das Kloster in gutem Zustand. Die meisten Klostergebäude waren erneuert, die Kasse gefüllt. Zudem stellte sie im April 1752 mit Peter Edmund von Montlong einen fähigen Oberamtmann ein. Sie war deshalb in der Lage, schon bald nach ihrem Amtsantritt innerhalb und außerhalb des Klosters bauliche Veränderungen vorzunehmen. 1754 bis 1755 ließ sie die Klostertore umbauen und die Umfassungsmauer erweitern. Da die Erweiterung der Klostermauer eine rechtswidrige Ausweitung der Niederen Gerichtsbarkeit zur Folge hatte, schaltete sich das Oberamt Altdorf ein, das aber seine Zustimmung gab. Bei den Ausschachtungen wurden auch die Gebeine einer schon einmal 1612/13 aufgefundenen, damals unverwesten, lange verstorbenen Ordensfrau ausgegraben und zusammen mit einer kürzlich verstorbenen Nonne neu beigesetzt.

Schwerwiegende Probleme gab es mit dem Vaterabt Anselm Schwab, als dieser 1753 die Paternität über Baindt und seine anderen Frauenklöster (Olsberg, Gutenzell, Wald, Heiligkreuztal,


gge, Nov. 2018

  1. Maria Benedicta Wagenmännin (1686–1759) und Maria Ursula Gräfin (1697–1776).
  2. Den Wahlvorsitz hatte anstelle des gerade im Kloster Olsberg in der Schweiz tätigen Vaterabtes der Salemer Prior Guntram von Donnersperg gehabt; Sekretär war der Novizenmeister Matthias Bisenberger gewesen, Stimmenzähler P. Martin Braunegger, Beichtvater der Nonnen und Pfarrer in Baindt.

Daten:

Prof.: 28. April 1715; Abbatissa: el. 12. Aug. 1751, ben. 24. Okt. 1751.

Literatur:

Walter, Leodegar: Die Äbtissinnen des Cistercienserklosters Baindt, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 56. Jg. (1928), S. 115–218 · Ders.: Die Konventmitglieder des Cistercienser-Frauenklosters Baindt, in: Cistercienser Chronik 52 (1940) S. 89–93, 107–111, 141–143, 150–154 · Beck, Otto (Hrsg.): 750 Jahre Kloster Baindt – Hortus floridus ; Geschichte und Kunstwerke der früheren Zisterzienserinnen-Reichsabtei ; Festschrift zur 750-Jahrfeier der Klostergründung, 1240–1990. München/Zürich: Schnell und Steiner, 1990.

Zitierempfehlung: Seiz, Cäcilia, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.12.2018, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Seiz,_C%C3%A4cilia

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