Sieden, Edmund

Edmund Sieden

Edmund Sieden

7. Abt des Klosters Derneburg 1766–1775/80

04. Jan. 1780

Edmund Sieden, bis dahin Kellner (Cellerar), wurde am 19. November 1766 zum 7. Abt der Zisterzienserabtei Derneburg gewählt, nachdem sein Vorgänger Gottfried Arnu, der das Kloster Jahre 48 Jahre regiert hatte, am 9. Oktober verstorben war.

Abt Edmund „liebte juristische und chemische Prozesse“ (es heißt, er habe versucht, Gold zu machen) und verlor darüber völlig die Kontrolle über die Klosterfinanzen, sodass sich Fürstbischof Friedrich Wilhelm von Hildesheim 1774/75 gezwungen sah, ihm in der Person des Kanonikus von Schulz aus dem Kollegiatsstift St. Andreas einen Temporaladministrator zur Seite zu stellen. Dieser verpachtete das Klostergut am 22. Februar 1776, zunächst für acht Jahre, an den Kanonikus August von Lützow, der es bis 1794 hielt. Die Konventualen wurden bis auf die fünf ältesten in anderen Klöstern untergebracht. Die Schulden übernahm das Hildesheimische geistliche Departement.

Generalabt François Trouvé in Cîteaux war zwar über die Vorgänge in Derneburg nicht im Einzelnen unterrichtet, erklärte aber in einem Schreiben vom 8. März 1786 an Abt Johannes Günther von Marienrode die Verlängerung des Pachtvertrages ohne Zustimmung von Prior und Konvent für ungültig. Dem Generalkapitel war die finanzielle Misere in Derneburg schon 1771 bekannt, wie das Protokoll Nr. 109 verrät (Faust, S. 121).[1]

Da die Weiterexistenz des Klosters wegen seiner Überschuldung infrage gestellt war, wurde nach Siedens Tod am 4. Januar 1780 keine Neuwahl gestattet. Erst 1793 konnte mit Johannes Faulhaber wieder ein Abt gewählt werden.

gge, Dez. 2017

  1. Canivez, Joseph: Statuta Capitulorum generalium Ordinis Cisterciensis, Band 7, Löwen 1933–1941, S. 770.

Daten:

Abbas: el. 19. Nov. 1766.

Literatur:

Faust, Ulrich: Derneburg, in: Germania Benedictina 12: Die Männer- und Frauenklöster der Zisterzienser in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg. St. Ottilien: EOS, 1994 S. 108–132 · Das Kloster Derneburg, in: Beiträge zur Hildesheimischen Geschichte, Band 2, Hildesheim: Gerstenberg, 1829, S. 299–311.

Zitierempfehlung: Sieden, Edmund, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 16.12.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Sieden,_Edmund

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