Alberic Steiger OCist
Abt der Zisterzienserabtei Val-Dieu 1940–1960
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† 13. März 1968
Alberich Steiger, Taufname Johannes, geboren 1881 in Mörlen im Westerwald (damals Hessen-Nassau), war von 1897 bis 1899 Schüler in Mehrerau und trat mit 18 Jahren in Val-Dieu ein. Im Dezember 1900 legte er die Profess ab und wurde am Ostermontag 1905, 24. April, gemeinsam mit fr. Idesbald Nutten in Lüttich zum Priester geweiht. Sein älterer Bruder Josef (1877–1936) war als P. Augustin Steiger Zisterzienser in Marienstatt; er predigte bei der Primizfeier.
P. Alberich wurde bald nach der Priesterweihe mit wichtigen Klosterämtern betraut. Als Cellerar nach dem Rücktritt des Abtes Benedictus Van Doninck 1939 zunächst zum Administrator bestimmt, 1940 dann zum Abt gewählt, leitete er die Abtei in schwierigster Zeit. Während des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besetzung Belgiens wurden zwei im Widerstand aktive Konventualen, die Patres Hugo Jacobs und Stephanus Muhren, hingerichtet. Abt Alberich wurde verhaftet, später aber wieder freigelassen.
1946 erreichte Abt Steiger zur Hundertjahrfeier der Wiederbesiedlung Val-Dieus bei Papst Pius XII. die Erhebung der Abteikirche zur Basilika minor (20. August 1946). 1960 legte er sein Amt nieder
Für seine erfolgreiche Tätigkeit wurde er von staatlicher und kirchlicher Seite wiederholt ausgezeichnet. Wegen der Rettung jüdischer Kinder vor der Deportation wurde er vom Staat Israel postum mit dem Ehrentitel Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet (28. März 1988).
gge, Dez. 2014
Daten:
Prof.: Dez. 1900, 4. Dez. 1903; Sac.: 24. April 1905; Abbas: 27. Feb. 1940, ben. 2. April 1940, res. 1960; Dev.: Pergamus itinera ejus.Literatur:
Vandekerckhove, Antoine: Histoire de l'abbaye du Val-Dieu a travers les siecles. 1215–1954. 2. ed. Dison 1954, p. 300–302.Vorlage:Page.name: STEIGER, Alberic OCist (1881–1961) – Biographia Cisterciensis