Supka, Jeromos

Jeromos Supka OCist

Jeromos Supka OCist

Abt der Zisterzienserabteien Zirc, Pilis-Pásztó und Szentgotthárd 1879–1891

* 12. Feb. 1832 Várpalota
† 17. Feb. 1891 Zirc

Jeromos (Hieronymus) Supka, Taufname Antal, wurde 1832 als Sohn von Márton Supka und Erzsébet Bagyula in Várpalota im Komitat Wesprim [Veszprém] geboren. Sein älterer Bruder Márton Supka (1821–1886) wurde Priester des Bistums Veszprém. Er erhielt seine Schulbildung in Veszprém und Pest. Nach dem Ausbruch der ungarischen Revolution von 1848/49 trat er als 16-jähriger Kanonier in die königlich-ungarische Landwehr (Honvéd) ein und kämpfte als Feuerwerker in der Festung Komorn [Komárom]. Nach deren Kapitulation im Juli 1849 tauchte Supka in Budapest unter. Von September bis Oktober 1851 war er für kurze Zeit als Fr. Alkuin Novize in der Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma und wurde dann von Abt Ferdinand Villax als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc aufgenommen. Philosophie studierte er in Budapest, Theologie in Heiligenkreuz.

Am 13. August 1855 legte er die feierliche Profess ab und empfing am 21. August 1855 in der Kathedrale von Veszprém durch János Ranolder, Bischof von Veszprém, die Priesterweihe. Im selben Jahr wurde er Priester und Gymnasialprofessor in Erlau [Eger]; 1858 bis 1859 studierte er an der Universität Wien Mathematik und Naturwissenschaften, um diese Fächer dann am Zisterziensergymnasium in Stuhlweißenburg [Székesfehérvár] zu unterrichten. 1868 übernahm er die Ordenspfarrei Elöszállas, war dort als Seelsorger tätig und richtete auf den Außenstellen Pfarrschulen ein. Nach dem Tod des Abtes Antal Rezutsek wurde er von seinen Mitbrüdern mit sehr großer Stimmenmehrheit auf die erste Stelle des Wahlvorschlags gesetzt und am 27. Juli 1879 von Kaiser Franz Joseph II. zum Abt der vereinigten Abteien Zirc, Pilis, Paszto und St. Gotthard ernannt. Die Benediktion erhielt er durch Bischof Zsigmond Kovács von Veszprém.

Abt Hieronymus übernahm die Prälatur unter schwierigen Verhältnissen. Die (von Zirc nicht gewünschte, aber vom Kaiser angeordnete) Vereinigung der Abtei St. Gotthard mit Zirc war zwar schon 1878 beschlossen worden, aber es blieben noch viele offene Fragen zu ordnen, u.a. die damit verbundene Übernahme eines vierten Obergymnasiums mit acht Klassen. Da St. Gotthard die neu hinzugekommene finanzielle Belastung bei weitem nicht selbst erwirtschaften konnte, verwendete Abt Jeromos alle Krafte darauf, die Ertragsfähigkeit der Stiftsgüter durch rationelle Bewirtschaftung und Leitung zu verbessern.

Daneben kümmerte sich Abt Supka um die zum Stift gehörenden Pfarrschulen und die vier vom Orden betreuten Obergymnasien (Stuhlweißenburg/Székesfehérvár, Erlau/Eger, Pécs/Fünfkirchen und Baja). Besonderen Wert legte er auf die wissenschaftliche Ausbildung der Stiftsmitglieder, damit diese als staatlich approbierte Lehrkräfte an den Ordensgymnasien eingesetzt werden konnten; bei seinem Amtsantritt waren es 39, in seinem Todesjahr 64. Zu diesem Zweck verlegte er im April 1889 das von seinem Vorgänger Antal Rezutsek eröffnete theologische Seminar nach Budapest, damit die Ordensstudenten neben dem ordensinternen Theologiestudium auch die für die seit 1883 gesetzlich geforderte staatliche Lehramtsprüfung notwendigen wissenschaftlichen Vorlesungen an der Universität besuchen konnten. Pater Remigius Békefi, seinen späteren Nachfolger als Abt (1911–1924), beauftragte er mit der Erarbeitung einer Geschichte des Zisterzienserordens in Ungarn. Die Monografie über die mit Zirc vereinigte Abtei Pilis erschien noch zu seinen Lebzeiten im Druck. Den lange gehegten Plan, die Zircer Abteikirche neu ausmalen zu lassen, konnte Supka nicht mehr ausführen. 1890 verlieh ihm König Franz Josef das Komturkreuz des Franz-Josef-Ordens.

Er starb am 17. Februar 1891 in Zirc.

gge, Aug. 2010, rev. April 2023


Daten:

Vest.: 24. April 1852; Prof.: 13. Aug. 1855; Sac.: 21. Aug. 1855; Abbas: el. 8. Juli 1879.

Literatur:

Nachruf in Studien und Mitteilungen des Benediktinerordens und seiner Zweige 12.1 (1891), S. 137–138 (G. Hahnekamp) · Nachruf in Cistercienser Chronik (1891) S. 92–93 (Bonifatius Platz) · Supka Jeromos Antal, OCist, in: Magyar Katolikus Lexikon · Kislexikon

Zitierempfehlung: Supka, Jeromos, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.10.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Supka,_Jeromos

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