Szabó, Otmár

Otmár Szabó

Otmár Szabó OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc; Archivar und Bibliothekar

* 10. Sep. 1862 Balatonszentgyörgy, Komitat Somogy
02. Juli 1926 Zirc, Komitat Veszprém

Otmár Szabó, Taufname Károly, wurde in Balatonszentgyörgy am Ufer des Plattensees (Balaton) als Sohn von Elek Szabó und Erzsébet Fasching geboren. Am 27. August 1880 trat er als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc ein. Nach dem Noviziatsjahr beendete er von 1881 bis 1882 seine Gymnasialstudien im Zisterziensergymnasium in Eger (dt. Erlau). Von 1882 und 1886 studierte er Theologie am Zircer Hausstudium. Am 15. Mai 1883 legte er die zeitliche und am 4. August 1886 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 8. August 1886 (gemeinsam mit Ákos Mihályfi) in der Abteikirche durch István Pribék, Weihbischof in Veszprém.

Er unterrichtete nur ein Jahr (1886–1887) in Eger und kehrte dann wegen seiner Hörbehinderung nach Zirc zurück. Hier war er zuerst in der Krankenstation tätig; 1889 wurde er von Abt Jeromos Supka zum Bibliothekar bestellt, Dieses Amt bekleidete er, abgesehen von einigen kürzeren Unterbrechungen, bis zu seinem Lebensende mit großem Fleiß und Gewissen. Von 1899 bis 1900 war er zugleich Novizenmeister, später er auch in der Seelsorge tätig, zuerst Excurrendo in Porva bei Zirc (1900–1903), danach in Nagyesztergár (1903–1905). Hier errichtete er 1906 auch ein Steinkreuz am Straßenrand, und ein weiteres auf dem örtlichen Friedhof. Wegen des Todes eines seiner Mitbruder war er von April bis August 1904 für kurze Zeit provisorischer Pfarrer in Magyarpolány. Ab 1909 war er neben seiner Funktion als Bibliothekar auch Stiftsarchivar. 1916, nach dem Tod eines anderen seiner Mitbruder, diente er vorübergehend als Pfarrer in Előszállás. Von der Seelsorge war er nie ganz abgeschnitten, da er bis zu seinem Tod ein beliebter Beichtvater in Zirc und Umgebung war. Er genoss große Zuneigung bei seinen Mitbrüdern, die ihn liebevoll als „Carissime” sprachen.

Im Herbst 1925 erkrankte er am Herzen und bekam im April 1926 eine Lungenentzündung. Er hatte den langgehegten Wunsch, an einem der Samstagsgedenktage für die Jungfrau Maria zu sterben. Gott erhörte seine Bitte, denn er starb am 2. Juli 1926, am Feiertag der Heimsuchung der Jungfrau Maria. Er wurde am nächsten Tag im Zisterziensergrab des Zircer Friedhof unter Beteiligung einer großen Zahl seiner Mitbrüder und Gläubigen beigesetzt.

P. Otmár war 37 Jahre Bibliothekar der Abtei und bereicherte in dieser Zeit ihre Bestände mit tausenden wertvollen Büchern; er leitete und katalogisierte auch den Buchbestand.

Nivárd Halász, April 2022


Daten:

Vest.: 27. Aug. 1880; Prof.: 15. Mai 1883, 4. Aug. 1886; Sac.: 8. Aug. 1886.

Werke:

A magyarországi ciszterci írók és műveik, in: A Ciszterczi-rend Milleniumi Emlékkönyve. Budapest, 1896 (Ungarische Zisterziensische Schriftsteller und ihre Werke, in: Das Millennium-Gedenkbuch des Zisterzienserordens).

Literatur:

Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942.

Zitierempfehlung: Szabó, Otmár, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 3.04.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Szab%C3%B3,_Otm%C3%A1r

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