Taxer, Georg

Georg Taxer

Georg Taxer

Abt von Goldenkron 1568–1576, Hohenfurt 1576–1587 und Sedletz 1587–1595

† 7. Juni 1595 Sedletz [Sedlec, Kutná Hora, Tschechien]

Georg I. Taxer, ein geborener Kärntner, war Hohenfurter Professe. Schon 1566 Prior seines Mutterstiftes, wurde er 1566 durch den königlichen Obersten Burggrafen Böhmens, Wilhelm von Rosenberg (1535; † 1592), zum Abt des Stiftes Goldenkron bestimmt und nach zweijähriger Probezeit am 13. Januar 1568 kanonisch gewählt (postuliert).

Nach der Resignation des Hohenfurter Abtes Johann Hayder wurde er ohne Verzug, wie das Chronicon Rosense sagt, von Burggraf Wilhelm als dessen Nachfolger eingesetzt. Damit ist er der einzige Hohenfurter Abt, der nicht durch Wahl ins Amt kam, obwohl er ein Hohenfurter Professe war. Das Chronicon S. Coronae von Gottfried Bylansky sagt von ihm : „Anno 1577 aut paulo citius in Abbate in Altovadensem constituitur per cessionem D. Abb. Jo. Hayder, Abbatia Coronensi non dimissa usque ad a. 1579, quo Altovadum se contulit“. Auch als Abt von Hohenfurt stand er dem Kloster Goldenkron noch drei Jahre als Administrator vor.

In Hohenfurt ließ Abt Georg mehrere bauliche Veränderungen vornehmen: 1578 ließ er die neue Abtei durch einen überdachten Gang mit dem Konventgebäude verbinden, 1584 das Konventrefektorium erbauen. 1583 wurde das Gewölbe des Kirchenschiffs in Rosenberg [Rožmberk] vollendet und 1584 der Gaishof neu erbaut. 1683 erhielt er vom Kaiser auf Antrag die Erlaubnis, jährlich 40 Salzstöcke aus der k.k. Salzkammer in Gmunden im Salzkammergut unentgeltlich zu beziehen (die Salzlieferung wurde 1786 unter Kaiser Josef II. eingestellt).

Da sich im Laufe des 16. Jahrhunderts die protestantische Lehre auch im Stiftsgebiet immer mehr ausgebreitet hatte, unterstützte er 1584 zur Gegenreformation nach Krumau [Český Krumlov] gekommenen Jesuiten, die er auch im Kloster Exerzitien halten ließ. 1585 forderte er die Stiftsuntertanen in Höritz [Hořice] erfolglos auf, die katholische Religion wieder anzunehmen. 1585 wurde der Hohenfurter Stiftspriester Michael Walter Abt in Rauden (Schlesien).

Bald nach dem 5. Fastensonntag (Judica) 1587, an dem er noch auftritt, verließ Taxer, wie das Chronicon sagt, „invidia quorumdam pressus“ (von der Missgunst einiger gedrängt) das Stift Hohenfurt und übernahm die Berufung auf die in sehr zerrütteten Verhältnissen sich befindende Abtei Sedletz, wo er am 7. Juni 1595 starb.

Auch nach seinem Weggang nach Sedletz behielt Taxer, wie auch vorher schon über Goldenkron, in Hohenfurt eine gewisse Oberverwaltung und führte – wenngleich nicht mehr regierender Abt – weiterhin den Titel „Abt von Hohenfurt“, wie spätere Urkunden zeigen.

gge, Dez. 2014, rev. April 2017


Literatur:

Pavel, Raphael: Hohenfurt, in: Beitrage zur Geschichte der Cistercienserstifte (Xenia Bernardina III) (Wien 1891) S. 325ff., hier S. 340–341 · Kaindl, Dominik: Geschichte des Zisterzienserstiftes Hohenfurt in Böhmen. Hohenfurt, 1930, S. 49–50.

Zitierempfehlung: Taxer, Georg, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 12.07.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Taxer,_Georg

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