Thoma, Charitas

Charitas Thoma

Charitas Thoma OCist

2. Priorin 1889–1914 bzw. 1. Abtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariengarten 1914–1932

† 28. Feb. 1932

Maria Charitas Thoma war seit 1887 Novizenmeisterin in der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal in Baden-Baden und wurde 1889 – nachdem die ersten Priorin Xaveria Vivell aus gesundheitlichen Gründen am 12. März 1889 nach Lichtenthal zurückgekehrt war – zur Priorin der Niederlassung St. Josef, der späteren Abtei Mariengarten, in Südtirol eingesetzt. Diese war 1882/83 unter der Leitung der Äbtissin Magdalena Kollefrath als Zufluchtsort angesichts des Kulturkampfs in Deutschland gegründet worden.

Nachdem der Trienter Fürstbischof Eugen Karl Valussi, in dessen Diözese Mariengarten lag, 1895 darauf hingewiesen hatte, dass nach damaligem Kirchen- und Ordensrecht klausurierte Frauenklöster keine abhängigen Niederlassungen gründen durften, betrieb er in Rom die kanonische Errichtung Mariengartens als Kloster. Das Dekret wurde dort am 11. Februar 1898 ausgefertigt und das neue Kloster der Jurisdiktion des Fürstbischofs von Trient unterstellt, der Mariengarten am 7. März 1898 zum selbständigen Priorat erklärte und M. Charitas Thoma als von der Äbtissin zu Lichtenthal unabhängige Priorin bestätigte. Daraufhin erneuerten sie und alle Konventualinnen ihre Ordensgelübde und verpflichteten sich zur Stabilität (Ortsbeständigkeit) in Mariengarten.

Dort ging der Auf- und Ausbau weiter. Am 26. Januar 1904 wurde die neu erbaute Kirche geweiht. Am 20. Januar 1914 erhob Papst Pius X. das Priorat zur Abtei und ernannte Charitas Thoma zur ersten Äbtissin. Die Benediktion erhielt sie am 20. April 1914 von dem neuen Fürstbischof von Trient, Cölestin Endrici; es war zugleich ihr 25-jähriges Jubiläum als Klostervorsteherin.

Sie leitete die Abtei bis zu ihrem Tod am 28. Februar 1932. Ihre Nachfolgerin wurde Beatrix Welte.

gge, Nov. 2021


Daten:

Abbatissa: nom. 20. Jan. 1914, ben. 20. April 1914; Dev.: Charitatem non derelinquere.

Literatur:

Schindele, Pia: Die Abtei Lichtenthal. Ihr Verhältnis zum Cistercienserorden, zu Päpsten und Bischöfen und zum badischen Landesherrn im Laufe der Jahrhunderte, in: Freiburger Diözesan-Archiv 105, Freiburg: Herder 1985, S. 67–248.

Zitierempfehlung: Thoma, Charitas, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 15.11.2021, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Thoma,_Charitas

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