Clementina Todt
36. und letzte Äbtissin des Klosters Himmelpforten in Ense 1788–1804
* 4. Nov. 1749 Salzkotten
† 1811
Clementina Todt entstammte einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie im Stift Paderborn. Sie wurde am 4. November 1749 in Salzkotten als Tochter der Eheleute Engelbert Todt (Dodt) und Maria Elisabeth Thorwesten geboren. Eingekleidet in der Zisterzienserinnenabtei Himmelpforten am 7. Juli 1765, legte sie am 10. Mai 1767 die Profess ab. Am 11. Oktober 1775 war sie Kostmeisterin, am 23. März 1782 Subpriorin und Sängerin. Am 29. oder 30. Mai 1788 wurde sie unter dem Vorsitz des Voßwinkeler Pfarrers Everhard Heinrich Pentling als erzbischöflicher Wahlkommissar mit 13 von 15 Stimmen zur Äbtissin gewählt. Vaterabt Laurentius Schäferhoff und P. Josef Schnier aus dem Kloster Bredelar waren nur als Zeugen zugezogen worden.
Noch am Wahltag vollzog Pentling eine von der erzbischöflichen Behörde angeordnete Visitation des Klosters, die einen Schuldenstand von 7788 Reichstalern feststellte. Weitere – gründlichere – Visitationen folgten im März bzw. Oktober 1790 wegen der Beschwerden der Chorfrau Wilhelmina Iskenius, die sich beim Kölner Kurfürsten über ungerechte Behandlung beklagt hatte, durch den erzbischöflichen Visitator Neesen und Abt Schäferhoff. Ob die dabei vorgesehenen Reformen bis zur Säkularisation noch umgesetzt wurden, ist nicht überliefert.
1804 wurde die Abtei Himmelpforten säkularisiert. Die Nonnen hätten zwar als Konvent im Kloster wohnen bleiben können, jedoch beantragten sie selbst die Aufhebung der Klausur und verließen, als diese vom Generalvikariat nicht gestattet wurde, im Mai 1804 ihr Kloster eigenmächtig und begaben sich zu Verwandten. Äbtissin Clementina starb 1811.
gge, Dez. 2019
Daten:
Abbatissa: el. 29. Mai 1788.Literatur:
Leidinger, Paul: Die letzte Äbtissinnenwahl im Kloster Himmelpforten 1788, in: Westfälische Zeitschrift - Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde 115 (1965), S. 514–519 · Ders.: Die Abtei Himmelpforten zwischen Reformation und Säkularisation. Zur Verfassungsgeschichte eines westfälischen Zisterzienserinnenklosters, in: Westfälische Zeitschrift - Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde 121 (1971), S. 283–349.Vorlage:Page.name: TODT, Clementina OCist (1749–1811) – Biographia Cisterciensis