Turner, Edmund

Edmund Turner

Edmund Turner

Zisterzienser des Stiftes Hohenfurt; letzter Propst in Frauental 1777–1782

* 05. April 1718 Strakonitz [Strakonice]
† 25. Nov. 1784 Hohenfurt [Vyšší Brod]

Jakob Edmund Turner wurde am 5. April 1718 in Strakonitz geboren und am 10. November 1738 als Novize im Zisterzienserstift Hohenfurt eingekleidet. Am 17. November 1739 legte er die Profess ab. Am 13. März 1745 zum Priester geweiht, feierte er am 21. September 1745 in seiner Vaterstadt Strakonitz die erste hl. Messe.

Danach wurde er Professor der Philosophie im Stift, dann Provisor, 1757 Pfarrer in Driesendorf, 1768 Administrator des Stiftsgutes Komarschitz [Komařice], 1777 Ökonomiedirektor im Stift und noch im selben Jahr 1777 vom Ordensvisitator für die Propstei in Frauenthal vorgeschlagen und von den dortigen Zisterzienserinnen gewählt. Es heißt, er war ein Mann von großer Bescheidenheit und Weisheit, zugleich auch ein vortrefflicher Ökonom.

Als Propst sorgte Edmund Turner für die Verschönerung des stark besuchten Wallfahrtsortes St. Anna und ließ die Bilder des Kreuzweges erneuern. Am 27. August 1780 konnte er – unter Vorantritt des Welehrader Abtes und Generalvikars Philipp Zuri – Reliquien des hl Candidus aus dem Konvent in die Klosterkirche tragen und auf den Altar des hl Johann von Nepomuk legen, wobei ihm seine Kapläne Hermann Schadek aus dem Kloster Sedletz, Ferdinand Nahlowsky aus dem Kloster Königssaal und Franz Gelinek aus dem Kloster Saar assistierten.

Er war anwesend, als am 20. März 1782 um elf Uhr vormittags im Speisesaal des Stiftes dem versammelten Konvent und der Äbtissin Candida Adler das Aufhebungsdekret Kaiser Josefs II. verlesen wurde, und blieb noch bis mindestens zum 27. August 1782 im Kloster. An diesem Tag berichtete er seinem Abt Hermann Kurz brieflich über den Stand der Aufhebung.

Nachdem er die Pfarrgeschäfte seinem Nachfolger Anton Polzer übergeben hatte, kehrte Propst Edmund Turner in sein Stift zurück, wo er am 25. November 1784 starb und als erster Hohenfurter Zisterzienser auf dem Gemeindefriedhof des Städtchens Hohenfurt beerdigt wurde.

gge, Dez. 2017


Daten:

Vest.: 10. Nov. 1738; Prof.: 17. Nov. 1739; Sac.: 13. März 1745; Prim.: 21. Sep. 1745.

Literatur:

Feyfar, Mathias Maria: Das ehemalige Cistercienserinen-Stift Frauenthal: (bei Deutschbrod in Böhmen). Nikolsburg: Eigenverlag, 1876.

Zitierempfehlung: Turner, Edmund, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.12.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Turner,_Edmund

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