Watzl, Florian

Florian Watzl OCist

Florian Watzl OCist

Zisterzienser der Abtei Heiligenkreuz; Stiftsarchivar

* 04. Nov. 1870 Aigen, Oberösterreich
† 11. Feb. 1915 Stift Heiligenkreuz

Florian Watzl, Taufname Karl, trat nach der Matura am Staatsgymnasium Linz in Heiligenkreuz ein (1889) und wurde 1894 zum Priester geweiht. Von 1894 bis 1900 war er Lehrer am Knabenkonvikt, Fest- und Frühprediger und Hilfskooperator im Stift. 1902 machte ihn der neugewählte Abt Gregor Pöck zu seinem Nachfolger als Stiftsarchivar und -bibliothekar. 1903 mit einer Arbeit über den Heiligenkreuzer Mönch Nikolaus Vischel zum Doktor der Philosophie promoviert[1], lehrte er von 1904 bis 1914 Kunstgeschichte, Kirchengeschichte und Kirchenrecht an der theologischen Lehranstalt des Stiftes Heiligenkreuz und supplierte Neues Testament, unterbrochen durch drei Forschungsaufenthalte in Rom. 1904 transferierte er das Stiftsarchiv vom Heiligenkreuzerhof in Wien, wo es vor der Vernichtung durch die Türken verschont geblieben war[2], in das Stift Heiligenkreuz (Sommerprälatur) und ordnete es neu.

Watzl war Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung und der österreichischen Leogesellschaft. Er starb 1915 im Alter von 45 Jahren an Speiseröhrenkrebs. Sein 1898 erschienenes biographisches Nachschlagewerk Die Cistercienser von Heiligenkreuz ist heute noch Standardwerk.

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  1. Die Dissertation wurde nicht gedruckt und ist heute nur noch in einer einzigen Handschrift im Stiftsarchiv Heiligenkreuz erhalten. (Quellen zur böhmischen Inquisition im 14. Jahrhundert (= Monumenta Germaniae Historica ; Bd. 11), Weimar: Böhlau, 1979, S. 9.).
  2. 1529, 1532 und 1683 war das Kloster Heiligenkreuz von den Türken in Schutt und Asche gelegt worden.

Daten:

Vest.: 24. Aug. 1889; Prof.: 1. Nov. 1893; Sac.: 25. Juli 1894; Prim.: 31. Juli 1894.

Werke:

Die Cistercienser von Heiligenkreuz in chronologischer Reihenfolge nach den Quellen dargestellt , Graz 1898. · Der Mönch Nikolaus von Heiligenkreuz und die Sekten seiner Zeit. Phil. Diss. Wien, 1903.

Literatur:

Nekrolog in Cistercienser Chronik 1915, S. 104–107 · Schindler, V.: P. Florian Watzl O. C. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd 36 (1915) S. 221–222 · Schachenmayr, Alkuin: Prägende Professoren, Langwaden: Bernardus, 2004, S. 317.

Normdaten:

GND: 133079139 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Watzl, Florian, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 5.12.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Watzl,_Florian

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