Mechtildis Wieth OCist
3. Äbtissin von Rathausen-Thyrnau 1970–1982 (46. Äbtissin von Rathausen)
* 28. Okt. 1929 Glatz, Schlesien
† 9. Okt. 2021 Siegsdorf-Adelholzen
Mechtildis Wieth, Taufname Anna Maria (Annemarie), geboren am 28. Oktober 1929 in Glatz-Sackisch, Schlesien, als Tochter des Landwirtsehepaars Max und Maria Wieth, trat nach der Flucht aus Schlesien am 11. Mai 1949 in die Zisterzienserinnenabtei St. Joseph von Rathausen in Thyrnau ein. Am 26. April 1950 legte sie die Profess ab. 1965 wurde sie Novizenmeisterin und 1969 Priorin.
Am 31. Januar 1970 unter dem Vorsitz von Vaterabt Idesbald Eicheler zur neuen Äbtissin gewählt, erhielt sie am 12. April 1970 von Generalabt Dr. Sighard Kleiner die Benediktion.
Während ihrer Amtszeit wurde 1973 die Generalsanierung von Kloster und Kirche in Angriff genommen. Die Klostergebäude erhielten fließendes warmes und kaltes Wasser, neue elektrische Leitungen und eine Warmwasserheizung. Die Kirche erhielt eine Fußbodenheizung und wurde neu ausgemalt.
1974 in die commissio pro monialibus gewählt, nahm Äbtissin Mechtildis im September als Beobachterin am Generalkapitel des Zisterzienserordens in Casamari, Italien, teil (das Stimmrecht für Äbtissinnen wurde erst 2000 erreicht). Im selben Jahr nahm sie vom 28. Juli bis 1. August am Kongregationskapitel der Mehrerauer Kongregation, zu der die Abtei Thyrnau gehört, in Oberschönenfeld teil, zum ersten Mal mit vollem Stimmrecht. 1977 feierte das Kloster Thyrnau mit mehreren über das Jahr verteilten Veranstaltungen sein 75-jähriges Bestehen.
Am 18. Februar 1982 legte Äbtissin Mechtildis nach einer kanonischen Visitation ihr Amt nieder. Sie ließ sich für drei Jahre exklaustrieren, um in Memmingen eine Krankenpflegeausbildung zu absolvieren. Mit Erlaubnis der Ordenskongregation verließ sie nach Ablauf der drei Jahre den Zisterzienserorden und trat zu den Salesianerinnen in Niedernfels (Orden der Heimsuchung Mariens) über. Zuletzt gehörte sie zum Kloster Beuerberg in Eurasburg. Als dieses 2014 aufgegeben wurde[1], zog sie in das Seniorenheim St. Hildegard der Barmherzigen Schwestern in Siegsdorf-Adelholzen um, wo sie im Oktober 2021 starb. Vor ihrem Tod hatte sie verfügt, dass bei der Beerdigung keine Laudatio auf sie gehalten wird.
gge, Dez. 2015, rev. März 2024
- ↑ Am 2. Mai 2014 wurden per päpstlichem Dekret die noch lebenden acht Schwestern des ehemaligen Klosters Beuerberg dem Kloster Zangberg inkardiniert
Daten:
Prof.: 26. April 1950; Abbatissa: el. 31. Jan. 1970, ben. 12. April 1970, res. 18. Feb. 1982.Literatur:
Helvetia Sacra III/3 892 · Festschrift 750 Jahre Zisterzienserinnenabtei Rathausen-Thyrnau, Thyrnau 1995, S. 229–231 · Rundbrief des Großdechanten und des Heimatwerkes Grafschaft Glatz, Heft 1/2022. ISSN 1865-4312, S. 28 (Todesmeldung).Vorlage:Page.name: WIETH, Mechtildis OCist – Biographia Cisterciensis