Candidus Zapfl OCist
47. Abt des Stiftes Rein 1891–1900; Generalvikar der österreichischen Ordensprovinz 1891–1893
* 28. Feb. 1829 Rein
† 28. Feb. 1900 Rein
Candidus Zapfl wurde am 28. Februar 1829 als Sohn ehrbarer Bauersleute in Rein geboren. Nach Absolvierung der Gymnasialstudien in Graz trat er am 20. August 1849 unter Abt Ludwig Crophius in die Zisterzienserabtei Rein ein. Am 25. August 1852 legte er die feierliche Profess ab, wurde am 27. Dezember 1952 zum Priester geweiht und feierte am 6. Jänner 1853 in der Stiftskirche seine Primiz.
Zunächst Kaplan an der Stiftspfarre Rein (13. Juli 1853), wurde er anlässlich des 700-jährigen Wallfahrtsjubiläums 1858 Propsteivikar in Maria Straßengel und 1861 als Nachfolger des zum Abt gewählten P. Vinzenz Knödl Stiftshofmeister. In dieser Position verwaltete er dreizehn Jahre lang die stiftliche Haus- und Landwirtschaft, bis er als Administrator auf das Stiftsgut Rohr wechselte.
Am 29. April 1891 zum Abt gewählt und am 10. Mai durch Fürstbishof Zwerger benediziert[1], wurde Zapfl noch im selben Jahr – unmittelbar nach der Wahl Leopold Wackaržs zum Generalabt auf dem Generalkapitel 1891 in Wien – dessen Nachfolger als Generalvikar für die österreichische Ordensprovinz. Im Juli 1891 wurde er auch zum fürstbischöflich-seckauischen Konsistorialrat ernannt.
Unter Abt Candidus’ Regierung drohten Reformgegensätze den Konvent zu spalten. Er resignierte als Generalvikar am 25. Oktober 1893 „unter Hinweis auf seine geschwächte Gesundheit“ (Nachfolger: Abt Theobald Grasböck von Wilhering) und starb am 28. Februar 1900, an seinem Geburtstag, nur wenige Tage nach dem Prior Alexander Grillwitzer. Die Beisetzung erfolgte am 2. März auf dem Friedhof Eisbach, wo sein Grabdenkmal noch zu sehen ist. Sein Nachfolger als Abt wurde der Stiftshofmeister Franz Sales Bauer.
Abt Candidus war ein großer Marienverehrer; täglich verbrachte er mehrere Stunden in der Kirche.
gge, Sep. 2009, rev. Dez. 2020
- ↑ Als Assistenten fungierten Propst Isidor Allinger CanReg von Vorau und Abt Ildefons Schober OSB von Seckau; die Festpredigt hielt P. Ambros Gasparitz.
Daten:
Vest.: 20. Aug. 1849; Prof.: 25. Aug. 1852; Sac.: 27. Dez. 1952; Prim.: 6. Jan. 1853; Abbas: el. 29. April 1891, ben 10. Mai 1891 (Fbf. Joh. Zwerger).Literatur:
Weis, Anton: Reun, Beiträge zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien : A. Hölder, 1891. · Cistercienser Chronik 12 (1900) 126–127 · Schopper, Heinrich: Nachruf in Grazer Volksblatt, 3. März 1900.Vorlage:Page.name: ZAPFL, Candidus OCist (1829–1900) – Biographia Cisterciensis