Hildegard Zeletzki OCist
Bibliothekarin und Priorin der Abtei St. Marienthal 1993–2009
* 14. Feb. 1935 Berlin
† 5. März 2017 Görlitz
Maria Hildegardis Zeletzki, Taufname Rosemarie, wurde am 14. Februar 1935 in Berlin-Mahlsdorf geboren. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges schickten ihre Eltern sie und später ihre beiden jüngeren Brüder zu ihren Großeltern nach Schlesien. Nach ihrer Rückkehr 1945 besuchte sie zuerst die Pestalozzi-Schule, danach das katholische Theresiengymnasium in Berlin und engagierte sich schon früh in der Mädchenjugend ihrer Gemeinde im Osten Berlins. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Medizinstudium an der Westberliner Freien Universität. Mitten in ihrem Staatsexamen erlitt sie eine Gehirnblutung und war seither halbseitig gelähmt, so dass sie ihr Ziel, Tutzinger Missionsbenediktinerin zu werden, aufgeben musste. Der Bau der Berliner Mauer durchkreuzte ihren Studienabschluss und die von der kommunistischen Regierung vorgegebene Alternative (zwei Jahre praktische medizinische Tätigkeit, um das Diplom machen zu können) erschien ihr zu lang.
Am 17. September 1962 trat sie in das Kloster St. Marienthal ein und erhielt bei der Einkleidung – wohl auch wegen ihres medizinischen Hintergrundes – den Namen Sr. Maria Hildegardis. Viele Jahre war sie Bibliothekarin – u.a. gab sie einen Klosterführer heraus und zu ihrem Goldenen Professjubiläum am 11. Juli 2014 erschien ein Band mit ihren Linolschnitten – außerdem Cellerarin und ab 1993 Priorin. Sie setzte sich sehr für den Aufbau des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal ein und war lange Zeit dessen Vorstandsvorsitzende. 2009 emeritierte sie aus Alters- und Gesundheitsgründen. Ihre Nachfolgerin wurde Sr. Elisabeth Vaterodt.
Im Ruhestand war wie maßgeblich an der Edition und Herausgabe des Vereinsmagazins Ora et Labora beteiligt und steuerte verschiedene Beiträge für die Cistercienser Chronik bei.
Schon länger krank, starb sie am Sonntag, 5. März 2017, im Malteser Krankenhaus St. Carolus in Görlitz und wurde am 11. März auf dem Klosterfriedhof beerdigt.
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Daten:
Vest.: 1963; Prof.: 1964.Werke:
Klosterstift St. Marienthal. Görlitz, 1994 · Der Dreifaltigkeitsbrunnen im Klosterhof von St. Marienthal, in: Cistercienser Chronik 121 (2014), S. 171–174 · Vom Schicksal der alten St. Marienthaler Urkunden, in: Cistercienser Chronik 121 (2014), S. 55–58 · Zur Geschichte der Abtei St. Marienthal, in: Engelhart, Helmut (Hg.): Der St. Marienthaler Psalter. Regensburg 2006, S. 11–16 · Die Stiftsbibliothek der Abtei, in: Der St. Marienthaler Psalter S. 17–20 · Die Klosterbibliothek, in: St. Marienthal. Aufbruch in die Zukunft. Ostritz 2001, S. 89–95 · Die Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal, in: St. Marienthal. Aufbruch in die Zukunft S. 15–18 · St. Marienthal - älteste Zisterzienserinnenabtei im Dreiländereck Polen, Tschechien und Deutschland, in: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Theologischer Bibliotheken 46 (1999), S. 37–40 · Die Stiftsbibliothek der Abtei St. Marienthal/Sachsen, in: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Theologischer Bibliotheken 46 (1999), S. 43–44.Literatur:
Nachruf.Vorlage:Page.name: ZELETZKI, Hildegard OCist (1935–2017) – Biographia Cisterciensis