Theobald Grad
Abt des Klosters Aldersbach 1705–1734
* 29. März 1661 Engkofen (Aham)
† 21. Feb. 1734 Aldersbach
Theobald I. Grad aus Engkofen legte 1682 in der Zisterzienserabtei Aldersbach die Profess ab und feierte 1687 seine Primiz. Acht Jahre war Grad Spiritual (Hausgeistlicher) im Zisterzienserinnenkloster Seligenthal, das er auch als Vaterabt mindestens einmal jährlich besuchte. Nach der Resignation seines Vorgängers Engelbert Vischer wurde er am 21. Oktober 1705 zum Abt gewählt.
Mit seiner Regierunsgzeit begann das „Goldene Zeitalter" in Aldersbach. Er förderte die Wissenschaften und die Bautätigkeit. Sein Hauptverdienst liegt im Neu- und Ausbau der Klosteranlage. Von 1720 bis 1730 ließ er die alte Kirche abbrechen und die prachtvolle barocke Klosterkirche „Maria Himmelfahrt“ (heute Pfarrkirche) erbauen (Architekt: Domenico Magazini); die Decke und Chorpartie schufen die Gebrüder Asam, die Altäre der Passauer Bildhauer Joseph Matthias Götz. Auch den Bau der Marienkirche in Frauentödling (Egglham) förderte er. Er begründete die barocke Bibliothek und förderte die Studien, indem er junge Religiosen zum Studium nach Ingolstadt schickte und auf verschiedenen Schulen Studenten unterhielt. Freigebig unterstütze er öffentliche Defensionen und ihm gewidmete Thesen. Er war Verordneter der Landschaft und Generalvikar des Ordens in Bayern.
Er „hatte das Unglück, durch Feuer sehr beschädiget zu werden“ (Epitome, S. 35), was zu einem qualvollen und schmerzhaften Tod führte, der am 21. Februar 1734 zwischen fünf und sechs Uhr abends eintrat. Sein Grab fand er in der Mitte der Klosterkirche. Sein Nachfolger wurde Paulus Genzger.
gge, Dez. 2014, rev. April 2019
Daten:
Prof.: 1682; Prim.: 1687; Abbas: el. 21. Okt. 1705.Literatur:
Bosls Bayerische Biographie, S. 674 · Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae, 1908 · Epitome Chronicorum Alderspacensium Oder Kurtzer Auszug Aus denen Geschichts-Büchern Des … Closters Alderspach. Zusammengetragen Durch R. P. Michaelem de Mannstorff. Hof: Gastl, 1746.Vorlage:Page.name: GRAD, Theobald OCist (1661–1734) – Biographia Cisterciensis