Albéric Mâcle OCSO
Abt des Klosters Acey 1958–1967
* 26. Nov. 1921 Champagnole
† 1. Feb. 2012 Kloster Acey, Vitreux
Albéric Mâcle, Taufname Henri, wurde am 26. November 1921 in Champagnole in der Franche-Comté als zweites von vier Kindern geboren. Er hatte eine ältere Schwester Marie-Louise und eine jüngere Schwester Noële, der jüngste Sohn Robert starb kurz nach der Taufe. Der Vater, Charles Mâcle († Mai 1955) war schwer traumatisiert aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt. 1925 trennten sich die Eltern und die Mutter, Judith Etiévant, kehrte mit den drei Kindern zu ihrer Familie in das Bauerndorf La Châtelaine zurück, wo ihr Vater einen ehemals feudalen, aber heruntergekommenen Herrschaftssitz aus dem 17. Jahrhundert erworben hatte, in dem die Familie lebte.
Die Mutter, die als Küsterin und Sekretärin des Bürgermeisters arbeitete, wurde zwar respektiert, hatte als geschiedene Frau aber auch einiges zu leiden. Der Pfarrer lehnte sie als Taufpatin ab und der Sohn, Henri, wurde als Scheidungskind von zwei Kleinen Seminaren abgelehnt. Nach dem Ende der Volksschulzeit in Châtelaine 1932 kam er schließlich in das Internat der Christlichen Schulbrüder in Levier und nach zwei Jahren auf das Jesuitenkolleg in Mongré, bei Villefranche.
Nachdem er im Zweiten Weltkrieg als heimlicher Grenzgänger – Châtelaine lag in der von den Deutschen besetzten Zone – mehrere Priester über die Grenze in die unbesetzte Zone (Vichy-Regime) geführt hatte, wurde er Ende November 1940 verhaftet und verbrachte einige Tage in Arbois im Gefängnis. Nach einigen Tagen wieder freigelassen, ging er Anfang Dezember 1940 Vitreux und trat am 5. Januar 1941 in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Notre-Dame d'Acey ein. Am 26. Januar erhielt er den Ordensnamen fr. Albéric. Am 2. Februar 1943 legte er die einfache und am 15. August 1946 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe folgte am 8. Juni 1947 in der Kirche der Cordeliers in Lons-le-Saunier.
In Acey war er in verschiedenen Funktionen tätig, u.a. als Gastpater, Vestiarius und – nach einem dreizehnmonatigen Krankenlager wegen Knochentuberkulose – als Bibliothekar. Am 17. Februar 1958 wurde er, nach schwieriger Wahl, als Nachfolger von Dom Robert Pierre, zum Abt gewählt. Als Wahlspruch wählte er Cum fratribus, ad Patrem. 1967 trat er zurück und zog sich nach La Valsainte, dann nach Tamié zurück. Von März 1968 bis 1976 war er in Afrika, im Kloster Makoto in der Region Kivu (Zaïre) tätig. 1976 kehrte er nach Acey zurück.
Er starb am 1. Februar 2012 auf der Krankenstation des Klosters und wurde am folgenden Tag auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
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Daten:
Vest.: 5. Jan. 1941; Prof.: 2. Feb. 1943, 15. Aug. 1946; Sac.: 28. Juni 1947; Abbas.: el. 1958, res. 1967.Literatur:
Evocation de la vie de Fr. Albéric, par Dom Jean-Marc Thévenet (Nachruf) · Sterbebild · OCSO Suppl. Prot. N° 01/BI/12.Vorlage:Page.name: MACLE, Alberic (Henri) OCSO (1921–2012) – Biographia Cisterciensis