Bötsvölgyey, Borbála

Borbála Bötsvölgyey

Borbála Bötsvölgyey

letze Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Veszprémvölgy 1622/23

† nach dem 9. Feb. 1623

Es gibt kaum noch Quellen ihres Lebens, aber sie war wohl von adeliger Abstammung. Wahrscheinlich war sie schon alt und regierte nur kurze Zeit als Äbtissin, da ihre Vorgängerin noch im April 1622 in einer Urkunde erwähnt wird. Sie selbst wird zuletzt in einer Urkunde vom 9. Februar 1623 genannt.

In den Jahrzehnten zuvor war das am Fuß des Burgbergs von Veszprém im Tal gelegene Kloster Veszprémvölgy durch Schikanen und Plünderungen der umliegenden Adligen völlig verarmt und begann infolgedessen langsam auszusterben. Um 1538 waren die Nonnen vor den vorrückenden Türken nach Körmend im äußersten Nordwesten Ungarns geflohen, wo sie ein leerstehendes Wilhelmitenkloster bezogen hatten.

Äbtissin Borbála starb wahrscheinlich bald, denn König Ferdinand II. wollte die Güter der Abtei dem Jesuitenkolleg in Győr (dt. Raab) schenken. 1625 wurde Bischof Miklós Dallos von Győr vorübergehend mit der Verwaltung des Klostervermögens betraut, da zu dieser Zeit nur noch eine Laienschwester aus der Gemeinschaft lebte. 1638 wurden die Güter schließlich den Jesuiten übergeben.

Seitdem gab es bis zur Neugründung des Klosters Érd (Regina Mundi) durch Emil Naszályi aus der Abtei Zirc in den 1940er-Jahren keine Zisterzienserinnen mehr in Ungarn.

Nivárd Halász, Feb. 2022


Literatur:

Székely, Ottokár: A ciszterci apácák Magyarországon, in: A Ciszterci Rend budapesti Szent Imre- gimnáziumának évkönyve az 1941–42. iskolai évről · Hervay Ferenc Levente: Repertorium Historicum Ordinis Cisterciensis in Hungaria. Roma, 1984.

Zitierempfehlung: Bötsvölgyey, Borbála, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.06.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/B%C3%B6tsv%C3%B6lgyey,_Borb%C3%A1la

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