Edmond de La Croix
Abt der Zisterzienserabtei Cîteaux 1584–1604
* vor 1550
† 21. Aug 1604 Barcelona
Edmond (oder Edmé) de La Croix (lat. Edmundus a Cruce) war Mönch der Abtei Clairvaux, Doktor der Theologie und Prior von Aiguebelle.
Mit verantwortungsvollen Missionen betraut, war er Mitglied der Delegation für die der Visitation der Klöster in Deutschland und Böhmen. 1586 gab ihm Papst Sixtus V. den Auftrag, den Orden in quantum potuit zu reformieren, eine Aufgabe, die durch die Verwüstungen der Calvinisten in den Reliogionskriegen umso notwendiger geworden war. Es folgten jedoch noch schlimmere Prüfungen: 1589 und erneut 1595 wurde Cîteaux überfallen, die Ländereien des Klosters verwüstet, die Gebäude geplündert und niedergebrannt, die Ordensleute wurden niedergemetzelt oder misshandelt. Beim ersten Mal, als sich die Gemeinschaft geweigert hatte, einen protestantischen König anzuerkennen, stahl Guillaume de, der Anführer der Invasoren, das Metall aus der Kirche, mit dem er zwei Kanonen für die Burg von Dijon gießen ließ. Cîteaux wurde so sehr ruiniert, dass Papst Clemens VIII. 1592 an die Äbte der Klöster in Frankreich appellierte, dem gemeinsamen Mutterkloster zu Hilfe zu kommen.
Die Schwierigkeiten der damaligen Zeit scheinen das Studium nicht verhindert zu haben; 1601 veröffentlichte Edmund Tiraquellius, Mönch von Cîteaux, eine Ausgabe der Werke des hl. Bernhard von Clairvaux heraus.
1593 forderte Papst Clemens VIII. Abt Edmund in zwei Breven auf, die Klöster in Ober‑ und Niederdeutschland und den angrenzenden Provinzen und Königreichen zu visitieren und Provinzkapitel abzuhalten. Der Generalabt visitierte zahlreiche Männer‑ und Frauenklöster. Seine genauen Berichte, die erhalten sind, geben einen guten Einblick in die äußerst schwache Personallage und die nicht immer erbaulichen Zustände in diesen Klöstern. Das erste Provinzkapitel fand am 15. November 1593 in Salem statt, allerdings ohne den Generalabt. Die anwesenden Äbte wählten den Salemer Abt Christian Fürst zum »abbas provincialis«. Auf das Fest der Kreuzerhöhung 1595 berief Abt Edmond de la Croix ein Provinzialkapitel in der Abtei Fürstenfeld zusammen. Siebzehn Äbte folgten der Einladung. Das wichtigste Ergebnis dieses vom 14. bis zum 20. September tagenden Kapitels war die Annahme der wahrscheinlich vom Generalabt selbst verfassten und zum Kapitel mitgebrachten Fürstenfelder Reformstatuten. Zum Generalvikar wurde Abt Petrus Müller (reg. 1593–1615) von Salem ernannt.
Edmond de la Croix starb am 21. August 1604 während einer Visitationsreise zu den katalonischen Klöstern im Priorat Santa Maria de Natzaret in Barcelona und wurde in der Abteikirche von Poblet, vor den Stufen zum Presbyterium, begraben.
gge, Mai 2023
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Literatur:
Scherg, Leonhard: Die »Statuta reformationis« der Generaläbte Nikolaus I. Boucherat und Edmund de la Croix: zur Vorgeschichte der »Fürstenfelder Reformstatuten« von 1595, in: Analecta Cisterciensia 54 (2002), 1/2, S. 107–119.Vorlage:Page.name: LA CROIX, Edmond de OCist – Biographia Cisterciensis