Dosson, Aloys

Aloys Dosson

Aloys Dosson

57. Abt der Zisterzienserabtei Hauterive 1831–1849

* 08. Jan. 1783 Fétigny FR
† 22. Nov. 1853 ebenda

Aloys Dosson[1] wurde 1783 als Sohn des Jacques Dosson und der Marie geb. Dosson geboren. Er legte 1810 in der Zisterzienserabtei Hauterive (Altenryf) die Profess ab und wurde am 14. Juli 1811 in der Abteikirche zum Priester geweiht.

Wie auch sein Vorgänger Jean-Joseph Girard war er Beichtvater und geistlicher Direktor im Frauenkloster Maigrauge als er am 16. Mai 1831 unter dem Vorsitz des Wettinger Abtes Alberich Denzler (in seiner Eigenschaft als Generalvikar) zum Abt gewählt wurde.[2] Von 1836 bis 1839 und noch einmal von 1843 bis 1846 war er Generalabt der Schweizer Zisterzienserkongregation. Dreimal führten Differenzen mit dem Konvent dazu, dass er seine Demission anbot – am 24. Dezember 1844, am 11. Januar 1845 und am 8. August 1845 – der Nuntius nahm jedoch nicht an, hatte wohl auch die nötigen Befugnisse nicht und hätte das Gesuch nach Rom weiterleiten müssen[3], und so blieb Abt Aloys bis zur staatlichen Aufhebung der Abtei am 18. März 1848 (bzw. bis zur Suspendierung 1849) im Amt.

Am 10. Juni 1848 aus Hauterive vertrieben, übernahm er wieder das Amt des Beichtvaters in der Maigrauge, musste aber auf Betreiben der Freiburger Regierung auch hier weichen und zog sich am 5. Juni 1848 in seine Heimat Fétigny zurück[4], wo er am 22. November 1853 starb und auch begraben wurde. Mit Dekret vom 16. Oktober 1849 hatte ihm die Religiosenkongregation jede Jurisdiktionsgewalt über seine Konventualen entzogen und sie dem Nuntius übertragen.

gge, Dez. 2018

  1. Das Dictionnaire historique & biographique de la Suisse, Band 13, 1926, S. 98, nennt ihn sub verbo Fétigny „Louis“; ein Irrtum oder sein Taufname?
  2. Der Weihe des neuen Abtes wohnte Abt Alberich nicht bei, da ihm eine nochmalige Reise nach Hauterive wegen seines fortgeschrittenen Alters zu schwer gefallen wäre (Haid, Kassian: Aus dem Tagebuch des Abtes Alberich Denzler von Wettingen (1759–1840), in: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte 34 (1940), S. 161–176).
  3. Erst im April 1847 wurde anlässlich einer Apostolischen Visitation durch Abt Friedrich Pfluger von St. Urban dem Verlangen entsprochen.
  4. Sein Bruder Jean-Baptiste, 1789–1863, war dort Pfarrer.

Daten:

Prof.: 1810; Sac.: 14. Juli 1811; Abbas: el. 16. Mai 1831.

Literatur:

Steiger, Augustin: Les derniers religieux d’Hauterive, in: Annales fribourgeoises 7 (1919), S. 155–164 · Ders.: Die letzten Konventualen von Hauterive, in Cistercienser Chronik 31 (1919), S. 114–116 · Wostri, Wilhelm: Die Schweizer Zisterzienserkongregation, in: Analecta Cisterciensia 24 (1968), S. 161–301 · Helvetia Sacra III/3 (1982), S. 243.

Zitierempfehlung: Dosson, Aloys, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Dosson,_Aloys

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