Feer, Verena

Verena Feer

Verena Feer

Äbtissin der Klöster Rathausen 1574–1588 und Eschenbach 1588–1595

† 24. Jan. 1599 Eschenbach

Verena Feer, von Emmen, ist nach Schneller[1] am 11. November 1574 erstmals urkundlich belegt. Nach Troxler[2] regierte sie schon 1573 als Generalabt Nicolas Boucherat das Kloster visitierte.

Wie die Chronik berichtet, hielt sie sich „in der Jugend“ nicht sehr an die Klosterzucht und das Gelübde der Keuschheit, versuchte das aber als Äbtissin durch besonders strenge Askese auszugleichen. Niemals versäumte sie während 30 oder 40 Jahren das Chorgebet, betete es oft alleine und sang dann für beide Chorseiten. Oft sei morgens der Boden, wo sie gekniet hatte, nass von Tränen gewesen. Auch auf das Fasten legte sie großen Wert.

Während ihrer Regierung wurde die Abtei Rathausen reformiert und neu erbaut. Als Generalabt Boucherat das Kloster 1573 visitierte, lebten noch vier Chorfrauen dort. Anscheinend wirkten der Ernst und der Eifer der Äbtissin ansteckend, denn schon bald stabilisierte sich das geistliche Leben der Konventualinnen. Es traten neue Schwestern ein (1581 Magdalena Schyner, 1582 Maria Schnyder) und Eltern brachten ihre Kinder zur Erziehung ins Kloster. Am 9. Oktober 1588 kleidete Nuntius Ottavio Paravicini fünf dieser sog. Kosttöchter ein: Salome Suter, Verena Frey, Maria Herbort, Magdalena Schumacher und die achtjährige Eustachia Ratzenhofer.

Trotz dieses geistlichen Aufschwungs beschloss der Rat von Luzern eine grundlegende Reform der vier luzernischen Frauenklöster[3], die er am 24. Februar 1588 zu den zwei Klöstern Rathausen und Eschenbach zusammenfasste.[4]

Am 14. Februar 1588 ging Äbtissin Verena mit zwei Chorfrauen, Adelheid Kenel und Maria Schnyder, nach Eschenbach und wurde dort am 24. Februar 1588 zur provisorischen Vorsteherin bestellt. Sie war die letzte Äbtissin des alten Rathausen und die erste Äbtissin des neuen Konventes Eschenbach. Sie resignierte am 2. Juni 1595 in hohem Alter und starb am 24. Januar 1599.

gge, Juli 2018

  1. Josef Schneller: Die sechste Säkularfeier des Klosters Rathausen, in: Der Geschichtsfreund 2 (1845), S. 3–40
  2. Joh. Bapt. Troxler: Geschichte des Cistercienserinnenklosters Rathausen, Kt. Luzern, nach den Quellen bearbeitet, 1888 (Manuskript)
  3. Rathausen, Neuenkirch, Eberseck und Eschenbach
  4. Neuenkirch und Eberseck wurden Rathausen inkorporiert, Das Augustinerinnenstift Eschenbach zu einer Zisterzienserinnenabtei umgewandelt.

Literatur:

750 Jahre Zisterzienserinnenabtei Rathausen-Thyrnau 1245–1995, [Thyrnau]: Abtei Thyrnau, 1995 · Verzeichnis aller Schwestern der Zisterzienserinnenabtei Rathausen-Thyrnau 1245–1995. [Thyrnau]: Abtei Thyrnau, 1995 · Zisterzienserinnenkloster Rathausen, in: Helvetia Sacra III/3 · Haid, Kassian: Die Reihe der Äbtissinnen von Rathausen 1245–1945: zum Siebenjahrhundert-Jubiläum des Klosters Rathausen 1245–1945, in: Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Bd. 99 (1946), S. 193–229.

Zitierempfehlung: Feer, Verena, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 20.01.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Feer,_Verena

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