Martin Günther
Abt der Zisterzienserabtei Reifenstein 1721–1732
† 11. Mai 1732
Martin Günther aus Büttstedt wurde am 26. März 1721 zum Abt der Zisterzienserabtei Reifenstein gewählt und am 2. Juni 1721 vom Erfurter Weihbischof Johann Joachim Hahn, Bischof von Metellopolis in Phrygien i.p.i., in der Klosterkapelle oder der Pfarrkirche (die Klosterkirche war baufällig) benediziert.
Er führte die von seinem Vorgänger Wilhelm Streit begonnenen barocken Umbauten fort, soweit es die Missernten und anderen Unglücksfälle gestatteten, die sich während seiner Amtszeit ereigneten. Es gelang ihm jedoch, den Besitz des Klosters bedeutend zu vermehren. 1729 kaufte er für 7500 Taler mit sämtlichen Weiden, Äckern, Fischerei, Wald, einer Mühle und einer Ziegelei die Villa Beinrode, die sein Nachfolger Simon Hentrich 1738/40 nach Plänen des Dingelstädter Baumeisters Johann Christoph Heinemann zu einem barocken Konventsgebäude erweitern und ausbauen ließ.
Im Jahr 1723 bemühte sich Abt Günther, die nach dem Bauernkrieg dem Kloster verlorengegangene Gerichtsbarkeit über Beberstedt wiederzuerlangen. Das Kloster präsentierte dort den Schulzen, der vom Oberamt bestätigt wurde. Ob der Abt Erfolg hatte, ist nicht bekannt.
Am 31. August 1727 hielt er in Heiligenstadt ein feierliches Pontifikalamt anlässlich der Heiligsprechung der Jesuitenheiligen Aloisius Gonzaga und Stanisław Kostka durch Papst Benedikt XIII. Zur Wahl der Beurener Äbtissin (Anna Humbelina Sponsail) am 22. Juni 1730 wurde er wider alles Herkommen nicht eingeladen. Er starb am 11. Mai 1732.
gge, März 2021
Daten:
Abbas: el. 26. März 1721, ben. 2. Juni 1721.Literatur:
Knieb, Philipp: Zur Geschichte des ehemaligen Zisterzienser- Klosters Reifenstein, in: Unser Eichsfeld 9, Heiligenstadt 1914, S. 8–26, 103–119, 191–245.Vorlage:Page.name: Günther, Martin OCist († 1732) – Biographia Cisterciensis