Amelrich Grafendorf(er)
9. Abt von Rein 1251–1265; 4. Bischof von Lavant 1265–1267
† 1267
Amelrich (oft auch: Almerich) von Grafendorf, oder von Ras, stammte aus einer südlich von Friesach ansässigen Ministerialenfamilie, die ihren Stammsitz auf der Burg Ras nordöstlich von Rosenbach in Südkärnten hatte, und war der jüngste Sohn Rudolfs von Ras und seiner Frau Gertrud von Mureck.
Er erscheint zum erstenmal am 30. Dezember 1251 (3. kal. Januar 1252) und zum letztenmal am 24. Februar 1265 als Abt des Zisterzienserstiftes Rein in der Steiermark. 1254 ist er päpstlicher Richter in einem Streit zwischen dem Bischof von Seckau und Gertrud von Waldstein. 1260 leitet er die Abtwahl in Sittich.
Da Abt Amelrich sein Stift gut regiert, auch einige Güter erworben und vor allem seine Klugheit im Umgang mit den beiden Gegnern im Erzbistum Salzburg erwiesen hatte, dem erwählten, aber nicht konsekrierten, Philipp von Spanheim und dem kanonisch eingesetzten Bischof Ulrich von Seckau, ernannte ihn letzterer 1265 zum Bischof von Lavant, als der er bis zu seinem Tod 1267 regierte.
Als Bischof konsekrierte Amelrich 1266 drei Altäre im Stift Vorau und nahm 1267 an der vom Kardinallegaten Guido (1255–1262 Abt von Cîteaux) einberufenen Provinzialsynode in Wien teil.
Er starb 1267, möglicherweise am Fest Pauli Bekehrung. Seine Grabstätte ist unbekannt. Sein heutiger Gedenktag ist der 11. Februar.
gge, Dez. 2017
Daten:
Ep.: 1265.Literatur:
Tangl, Karlmann: Reihe der Bischöfe von Lavant, Klagenfurt 1841, S. 75–77 · Dolinar, France M.: Almerich Grafendorf (Grafendorfer) (OCist), in: Gatz, Erwin: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Berlin 2001, S. 333 · Wind, Martin: Die Äbte von Rein. In: Stift Rein 1129–1979. 850 Jahre Kultur und Glaube. Rein, 1979, S. 51.Vorlage:Page.name: AMELRICH von Grafendorf OCist († 1267) – Biographia Cisterciensis