Hafner, Hildegardis

Hildegardis Hafner

Hildegardis Hafner

letzte Äbtissin von Maria Hof

* 2. Nov. 1759 Reutte, Tirol
† 7. Okt. 1840 Neudingen (heute zu Donaueschingen)

Maria Hildegardis Hafner, Taufname Maria Elisabeth, wurde am 2. November 1759 als jüngstes Kind des Lehrers Johann Georg Hafner und seiner Frau Barbara Hengg aus Mühl, Tochter des reichen Müllers Anton Hengg, in Reutte in Tirol geboren. Von den sieben überlebenden Kindern des Ehepaares Hafner, fünf Jungen und zwei Mädchen, wählten sechs den geistlichen Stand. Alfons Hafner war der letzte Abt von Ettal vor der Säkularisation, Ämilian Hafner (1739–1823) der letzte Abt von St. Mang in Füssen und Josef Hafner (1756–1847), ebenfalls als P. Aemilian, zunächst Mönch in St. Gallen und nach dessen Aufhebung erster und einziger Generalvikar des Doppelbistums Chur-St. Gallen.

In die Zisterzienserinnenabtei Maria Hof in Neudingen eingetreten, wirkte Hidegardis dort als Ordensfrau und später Äbtissin, bis die Abtei 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst und den Fürsten von Fürstenberg zugeschlagen wurde, deren Hauskloster und Grablege sie schon seit dem Mittelalter gewesen war. Die 18 Klosterfrauen erhielten bis an ihr Lebensende eine Leibrente und das Wohnrecht.

Über Hildegardis Hafners Lebensabend wird berichtet, dass sie als pensionierte Äbtissin in freiwilligem, liebevollem Verein mit ihren ehemaligen Mitschwestern, mütterlich für sie sorgend und mit ihnen und den Armen ihre Pension teilend, zur Erbauung der ganzen Gegend lebte.

Sie starb am 7. Oktober 1840 im 82. Lebensjahr als zweitletzte Chorfrau. Die Fürstenbergische Domanialkanzlei ließ umgehend das Mobiliarvermögen des Klosters aufnehmen und die Bibliothek nach Donaueschingen schaffen. Ihr Epitaph befindet sich an der Gruftkirche in Neudingen. Mit dem Tod der letzten Chorfrau, Afra Weggerle, am 2. Oktober 1852 erlosch der Konvent.

gge, Dez. 2024


Daten:

Literatur:

Bauer, Franz, Wilfried Keller Walter Leitner u. a.: Reutte. 500 Jahre Markt 1489–1989. Innsbruck: Tyrolia, 1989 · Schell, Rüdiger: Das Zisterzienserinnenkloster Maria Hof bei Neudingen. Konstanz 2011, ISBN 978-3-86628-402-9 · Schmid, Hermann: Die Säkularisation der Klöster in Baden 1802–1811, 2. Teil, in: Freiburger Diözesan-Archiv 99 (1979), S. 173–375, hier: 294–295.

Zitierempfehlung: Hafner, Hildegardis, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 16.12.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hafner,_Hildegardis

Vorlage:Page.name: HAFNER, Hildegardis OCist (1759–1840) – Biographia Cisterciensis