Hemmelmayr, Gottfried

Gottfried Hemmelmayr OCist

Gottfried Hemmelmayr

73. Abt des Zisterzienserstiftes Wilhering 1991–2012

* 9. Nov. 1937 Lichtenberg

Gottfried Engelbert Hemmelmayr maturierte 1949 im Stiftsgymnasium Wilhering und trat 1957 in die Abtei ein. Nach dem Studium der Theologie in Linz und Innsbruck folgte 1963 die Priesterweihe durch den Innsbrucker Bischof Paul Rusch. In den folgenden Jahren war er Religionslehrer und Kooperator in Gramastetten und Vorderweißenbach, ab dem 15. August 1968 Novizenmeister und Klerikerdirektor. Am 1. Juli 1969 kehrte er als Pfarrvikar (25. Jan. 1983 Pfarrer) nach Wilhering zurück und unterrichtete in der dortigen Grund- und Hauptschule. Am 20. August 1978 wurde er zum Subprior des Stiftes Wilhering bestellt, am 1. September 1986 Dechant des Dekanates Traun und am 15. April 1990 zum bischöflichen Konsistorialrat ernannt. Am 5. September 1991 wurde er zum 73. Abt des Stiftes Wilhering gewählt und am 22. September von Generalabt Dr. Polykarp Zakar zum Abt geweiht (benediziert). Am 30. Juni 1997 zum Abtpräses der Österreichischen Zisterzienserkongregation gewählt, bekleidete er diese Funktion bis 2003 (Nachfolger: Gregor Henckel-Donnersmarck).

In die Amtszeit Abt Gottfrieds fiel das 850-Jahr-Jubiläum des Stiftes im Jahr 1996. Aus diesem Anlass wurden alle Stiftspfarren zu einem Tag der Begegnung in das Stift Wilhering eingeladen. Das Jubiläumsjahr war weiters durch eine Ausstellung, einen Festakt und einen Fernsehgottesdienst ausgezeichnet. Zahlreiche Baumaßnahmen prägten die mehr als zwei Jahrzehnte der Leitungsverantwortung von Abt Gottfried: Neben den laufenden Renovierungsarbeiten im Kloster und in den Pfarren ragen die Realisierung eines Turnsaals für das Stiftsgymnasium, der Bau einer modernen Biomasseheizung für die Stiftsgärtnerei und die Klostergebäude, die Neugestaltung des Festsaals mit Fresken von Fritz Fröhlich, der Bau der Fröhlich-Galerie sowie der Neubau eines Pfarrheims für die Pfarre Traberg in besonderer Weise heraus.

In seiner Amtszeit etablierte sich das Wilheringer Sommertheater als Fixpunkt in der Kulturszene Oberösterreichs; weiters entwickelten sich die Wilheringer Weihnachtsblumenschau und der Wilheringer Adventmarkt zu einer überregionalen Einrichtung im Advent.

Abt Gottfried blieb auch als Abt Pfarrer der Stiftspfarre Wilhering, die er seit 1969 leitet. In dieser Zeit baute er das Pfarrheim dreimal um – zuletzt im Jahr 2007/08. Die Seelsorge war und ist ihm stets ein besonderes Anliegen. Als Firmspender war er in den Stiftspfarren und darüber hinaus in unermüdlichem Einsatz. Tausenden jungen Menschen spendete er das Firmsakrament. Als Abt hat er sich besonders um die alten und kranken Mitbrüder gekümmert. Viele von ihnen musste er zu Grabe geleiten. Von 1986 bis 1991 war er Dechant des Dekanates Traun.

Während seiner Amtszeit gab es zwar einige Klostereintritte, aber nur wenige sind geblieben. Die Klostergemeinschaft besteht im Juni 2012 aus 27 Mönchen. Abt Gottfried blieb in seinen Jahren als Abt stets ein höchst bescheidener kirchlicher Amtsträger, der eher zurück gezogen und im Verborgenen wirkte.

Nach seinem Rücktritt betreut Hemmelmayr weiterhin die Stiftspfarre Wilhering.

gge, Juni 2012


D:

Vest.: 19. Aug. 1957; Prof.: 20. Aug. 1958; Sac.: 30. März 1963; Abbas: el. 5. Sep. 1991, ben. 22. Sep. 1991, res. Juni 2012.

Q:

u.a. Würdigung des Stiftes Wilhering zum Rücktritt, Juni 2012.

Zitierempfehlung: Hemmelmayr, Gottfried, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 12.07.2018, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hemmelmayr,_Gottfried

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