Sophia von Koryciński
Fürstäbtissin von Trebnitz 1727–1741
†
Sophia Anna von Koryciński war Schafferin (Cellerarin) als sie am 13. Februar 1727 in Gegenwart der Äbte von Heinrichau (Gregor Regnard) und Leubus (Ludwig Bauch) und zweier kaiserlicher Kommissare zur Äbtissin gewählt wurde. Gemäß der kaiserlichen Verordnung von 1718, nach der wechselweise immer eine Polin und eine Deutsche zur Äbtissin gewählt werden sollte, war sie eine Inländerin. Die Wahlbestätigung Kaiser Karls VI. enthielt das ausdrückliche Verbot, dem Herzog von Oels die von diesem geforderte Huldigung zu leisten.
Äbtissin Sophie, die als fromm, großmütig und freigebig beschrieben wird, unternahm zu Beginn ihrer Regierung eine Wallfahrt nach Tschenstochau und erbaute und beschenkte mehrere Gotteshäuser. Kaiser Karl dem VI. lieh sie 10.000 Gulden für Kriegszwecke. 1734 ließ sie die Pfarrkirche in Kottwitz erbauen und im Klosterhof die Johanneskapelle. In Buchenwalde führte sie 1734 den Kreuzweg ein und ließ die eingegangene Einsiedelei am Hedwigsbrunnen neu erbauen. Nachdem 1736 in Klein-Kamorow [Komorówko] ein Windbruch viele Bäume niedergelegt hatte, nutzte sie das Holz zum Bau eines Lustschlosses, dass sie an ihrem Namenstag 1737 das erstemal besuchte und das nach ihr Sophienau genannt wurde. Es diente den Nonnen in den folgenden Jahrzehnten als Erholungsort. Sie unterstützte auch den Bau des Rathauses in Trebnitz finanziell (1730) und behauptete in einem Rechtsstreit das Kirchenlehen in Kamöse [Chomiąża] (Kreis Neumarkt/Środa Śląska) gegen die Ansprüche des Herrn von Schweinichen.
Äbtissin Sophia von Koryciński starb am 3. März 1741, kurz nach Beginn des Ersten Schlesischen Krieges, durch den Trebnitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen fiel. Ihre Nachfolgerin wurde Margareta von Wostrowski.
gge
Daten:
Abbatissa: el. 13. Feb. 1727.Literatur:
Schmidt, Karl August: Geschichte des Klosterstiftes Trebnitz, von dessen Begründung im Jahre 1203 bis auf unsere Zeit. Oppeln, Wilhelm Clar, 1853 · Kastner, August (Hg.): Geschichte und Beschreibung des fürstlichen jungfräulichen Klosterstiftes Cistercienser Ordens in Trebnitz: aus den Stifts-Urkunden und anderen bewährten Schriften zusammengetragen von Aloysius Bach. Neisse: J. Graveur, 1859.Vorlage:Page.name: KORYCINSKI, Sophia OCist († 1741) – Biographia Cisterciensis