Laurentius Lombardo
Laurentius Laimbrod
Abt von Admont 1568–1579 und Neukloster 1586–1590
* um 1535 Laibach
† Nov. 1590 Wiener Neustadt
Laurentius Lombardo war in Laibach geboren und im Stift Sittich erzogen worden. Er erscheint in den Reiner und Admonter Akten als Lombardo, in den Akten des Stiftes Neukloster mit dem Namen Laimbrod. Nach einem längeren Aufenthalt in Rein wurde er Verwalter des Gutes Weinhof, dann Subprior in Sittich. Durch Vermittlung des Reiner Abtes Bartholomäus von Grudenegg wurde er 1568 auf Antrag einer landesherrlichen Untersuchungskommission als Abt in das Benediktinerstift Admont berufen. Am 16. Oktober 1568 verließ er Sittich und wurde am 5. November vom Erzbischof als Abt bestätigt. Unmittelbar darauf übergab ihm der Landesfürst die Temporalien.
Offenbar war Abt Laurenz nicht der richtige Mann, das geistlich und wirtschaftlich ruinierte Stift Admont wieder emporzubringen. Er verkaufte alle Besitzungen in Ober- und Niederösterreich (1571) sowie im Salzburgischen Pongau (1575) und in Kärnten; die Propstei Mautern und den Admonter Hof in Bruck a.d. Mur musste er verpfänden. Da er wegen schlechter Verwaltung, anstößiger Lebensführung und völliger Verwahrlosung des klösterlichen Lebens beim Salzburger Erzbischof angeklagt worden war, wurde im Februar 1577 eine Visitation durch den Domprediger Adam Schreindl und den Pronotar Dr. Johann Baptist Fickler durchgeführt, die die Anklagepunkte nicht alle bestätigt fand. Die landesherrliche Visitation von 1579, die die Wirtschaftsführung überprüfte, führte jedoch am 22. Februar 1579 zum Rücktritt des Abtes Laurentius. Er kehrte nach Sittich zurück und übernahm später wohl eine einträgliche Pfarrei in der Steiermark.
Am 27. Mai 1586 wurde er auf Vorschlag des Abtes Georg Freyseisen von Rein zum Administrator des verarmten Zisterzienserstiftes Neukloster in Wiener Neustadt bestellt und nach einiger Probezeit am 17. Juli 1586 als Abt installiert.[1] Um dem Stift wirtschaftlich aufzuhelfen, setzte er seine ansehnlichen Ersparnisse aus der Zeit als Pfarrer ein, konnte aber auch hier nichts Durchgreifendes bewirken, wenn ihm auch Stiftsarchivar Benedikt Kluge durchaus guten Willen attestiert. Die Haupteinkommensquellen des Stiftes waren versiegt oder verstopft; ein bedeutender Getreidezehnt musste auf Jahre hinaus verpfändet werden, um von der Vorauszahlung die nötigsten Abgaben bezahlen zu können. Vergeblich blieb auch der Versuch, das Stiftsgut Rohr wieder in Eigenbewirtschaftung zu übernehmen.
Abt Laurenz starb im November 1590. Nach seinem Tod wurde das Stift zunächst von dem Heiligenkreuzer Prior Thomas Schmoll, dann durch den Reiner Professen Georg Gorian verwaltet, der 1593 als Abt installiert wurde.
gge, Feb. 2019
- ↑ Der Bericht des Klosterrates sagt über ihn: „Frater Laurentius sey ein Krainer, zu Laibach geboren, bey 51 Jahre alt, 36 Jahre im Kloster zu Sittich gewesen, und 28 Jahre lang Priester, der deutschen Sprache kundig, habe aber im Latein mehr nicht, als die Grammatik, Syntax wie auch den Katechismus studirt, gleichwohl rede er sein Latein ziemlich perfect; er habe das Priorat zu Sittich sowohl als auch die Seelsorge etliche Jahre hindurch als Pfarrer in Steyermark versehen, und sey auch für eine feine Person anzusehen.“ (zitiert nach Topographie des Erzherzogthums Österreich, S. 55.).
Literatur:
Kluge, Benedikt: Das Neukloster in Wiener-Neustadt, in: Brunner, Sebastian: Ein Zisterzienserbuch, Würzburg 1881, S. 244 · Ders.: Neukloster, in: Beiträge zur Geschichte der Cistercienser-Stifte … (= Xenia Bernardina 3), 1891, S. 122 · Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, in: Topographie des Erzherzogthums Österreich, Band 13. Wien, 1835, hier: S. 54–60 · List, Rudolf: Stift Admont 1074–1974. Festschrift zur Neunhundertjahrfeier. Ried im Innkreis: Oberösterreichischer Landesverlag, 1974, S. 241ff.Vorlage:Page.name: LOMBARDO, Laurentius OCist († 1590) – Biographia Cisterciensis