Maria von Luck
Fürstäbtissin von Trebnitz 1603–1610
* 1581
† nach 1611
Maria von Luck, aus dem Hause Witten, eine Schlesierin, war eine Tochter des Sebastian Luck und der Barbara von Keltsch. Sie wurde am 27. Mai 1603, im 23. Lebensjahr, als Subpriorin zur Äbtissin gewählt. Mehrere ihrer Brüder, Schwager oder sonstige Verwandte bekleideten schon vor ihrer Wahl Stiftsämter oder wurden von ihr dazu bestellt. Ihr älterer Bruder Kaspar war kaiserlicher Hofrat und Stiftsschaffer (Verwalter), der jüngere, Wilhelm, Kämmerer in Deutschhammer, ihr Onkel Kaspar Filz Stiftsvogt. Sie war also mit fast allen Klosterbeamten nah verwandt.
Ihre Misswirtschaft war, abgesehen vom Dreißigjährigen Krieg 1618–1648, die Ursache für die wirtschaftliche Misere des Stiftes in den folgenden Jahrzehnten. Zum Nachteil des Klosters veräußerte, verpachtete oder verpfändete sie Ländereien u.a. an die Stadt Frankenstein, ihre verheirateten oder verwitweten (leiblichen) Schwestern und andere Privatleute. Am bekanntesten aber ist sie dafür, dass sie am 8. März 1610 das Kloster verließ, sich offen zum Luthertum bekannte und 1611 ihren Forst- und Teichmeister Hans von Seidlitz heiratete.
Der Sage nach ließ ihre Nachfolgerin Elisabeth Piotrowski die Pforte, durch die sie das Kloster verlassen hatte, zumauern, um zu verhindern, dass noch weitere Frauen das Kloster verließen, was aber trotzdem geschah.
Nach Fuchs[1] wurde sie in der Kirche zu Jackschönau [Jaksonów] begraben.
gge
- ↑ Gottlieb Fuchs: Reformations- und Kirchengeschichte des Fürstenthums Oels mit dazu gehörigen Beweisen, Breslau 1779, Abt. VI, S. 445.
Daten:
Abbatissa: el. 27. Mai 1603, res. 8. März 1610.Literatur:
Schmidt, Karl August: Geschichte des Klosterstiftes Trebnitz, von dessen Begründung im Jahre 1203 bis auf unsere Zeit. Oppeln, Wilhelm Clar, 1853 · Kastner, August (Hg.): Geschichte und Beschreibung des fürstlichen jungfräulichen Klosterstiftes Cistercienser Ordens in Trebnitz: aus den Stifts-Urkunden und anderen bewährten Schriften zusammengetragen von Aloysius Bach. Neisse: J. Graveur, 1859.Vorlage:Page.name: LUCK, Maria OCist – Biographia Cisterciensis