Michael von Mannstorff
Zisterzienser der Abtei Aldersbach; Chronist
* 21. Juni 1710 Linz, Oberösterreich
† 28. Sep. 1765 Aldersbach
Michael Freiherr von Mannstorff, Taufname Georg Josef Ignaz, wurde geboren am 21. Juni 1710 in Linz, Oberösterreich, als Sohn des oberösterreichischen Landstands und Kanzleidirektors Georg Josef Schmidtpauer, Edler Herr von Mannstorff (Freiherrendiplom von 1713), und dessen Ehefrau Maria Katharina Finsterwalder. Sein Bruder Christoph Joseph Anton, Freiherr von Mannstorff und Taxberg (Dachsberg), Herr der Herrschaften Taxberg, Gallheim, Lichtenegg und Ruffling, k.k. Rat und Landrat in Oberösterreich, trat später in den Kamaldulenserorden ein. Dazu kamen noch drei Schwestern.[1]
Mannstorff studierte Philosophie in Linz und Theologie und Rechte in Rom. In die Zisterzienserabtei Aldersbach eingetreten, legte er dort am 29. September 1733 unter Abt Theobald Grad die feierliche Profess ab und wurde am 18. September 1734 zum Priester geweiht. Die Primiz feierte er am 10. Oktober 1734. Er war Administrator der vom Kloster betreuten Wallfahrtskirche Sammarei, Beichtvater im Frauenkloster Seligenthal bei Landshut, Bibliothekar in Aldersbach und Sekretär der bayerisch-oberpfälzischen Ordensprovinz, in dieser Funktion auch Teilnehmer an einem Generalkapitel in Cîteaux. Seine Eltern stifteten um das Jahr 1738 die Loretokapelle in Aldersbach.
Mannstorffs Kurzfassung der Klostergeschichte Epitome Chronicorum Alderspacensium basiert auf den Chroniken der Äbte Wolfgang Marius (reg. 1514–1544) und Gerhard Hörger (reg. 1651-1669) sowie auf eigenen Erhebungen für die darauffolgende Zeit bis 1746. In diesem Jahr wurde in Aldersbach das 600-jährige Jubiläum der Klostergründung gefeiert. Zu diesem Anlass publizierte Mannstorff diese Kurzchronik, eine detaillierte Beschreibung der Festivitäten und einen Abdruck der gehaltenen Festpredigen. Ein Teil des autographen Druckmanuskripts (Festbeschreibung) wird heute im Bestand des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München aufbewahrt (Kloster Aldersbach Archivalien vorl. Nr. 516).
Der Akademie der Wissenschaften in München übergab er (nach Baader/Lipowski) im Manuskript zwei Abhandlungen: Summariam magistri Henrici und Vitam Ottonis Bambergensis.
gge, Dez. 2022
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 6, 1865, S. 122.
Daten:
Prof.: 29. Sep. 1733; Sac.: 18. Sep. 1734; Prim.: 10. Okt. 1734.Werke:
Excerpta quaedam ex annalibus Marii Wolfgangi, abbatis monasterii in Aldersbach. 4. 1746 · Epitome Chronicorum Alderspacensium. Oder Kurtzer Auszug Aus denen Geschichts-Büchern Des nunmehro 600. Jahr beständig unter dem Heil und befreyten Cisterzer-Orden stehenden Closters Alderspach, Stadt am Hof (Regensburg) 1746 (Digitalisat) · Lob und Ehrenpredigten bey der sechshundertjährigen Jubelfeyer des Klosters Aldersbach. Aldersbach 1747.Literatur:
Totenrotel, in: [Die Totenrotelsammlung von St. Emmeram, Band 2]: 1750–1766, Regensburg, Staatliche Bibliothek -- IM/Rat.ep.589 URN · Baader, Clemens Alois: Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehenten Jahrhunderts, S. 180.Vorlage:Page.name: MANNSTORF, Michael OCist (1710–1765) – Biographia Cisterciensis