Theodorus Pybes
Mönch des Dünenklosters, Prior des Zisterzienserpriorats Waarschoot 1628–1632
* 1583 Roermond
† 5. Nov. 1632 Brugge
Theodorus oder Theodoor Pybes de Adama wurde in eine Adelsfamilie aus Roermond als Sohn von Reynier Pybes d’Adama geboren. Er studierte zunächst Philosophie in Löwen, dann ab 1604 sieben Jahre Theologie am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom, wo er zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Am 13. Dezember 1610 wurde er in Rom von Cesare Fedele, Titularbischof von Salona und Vizeregent in Rom, zum Priester der Diözese Roermond geweiht.
1611 in seine Heimat zurückgekehrt, lehrte er Theologie in der Augustinerabtei Zonnebeke, wo einer seiner Brüder Mönch war. 1613 wurde er Pfarrer in Duinkerken (dt. Dünkirchen), doch trat er 1614 in das Dünenkloster (Ten Duinen) bei Brügge ein, damals noch im Gutshof Ten Bogaerde, wo er im folgenden Jahr die Mönchsgelübde ablegte. Abt Adrianus Cancellier ernannte ihn 1616 zum Bursar, 1624 wurde er Beichtvater zunächst im Zisterzienserinnenkloster Hemelsdaele, dann in Spermalie.
Nach dem Tod des Priors Jacob van der Beke (reg. 1622–1628) wurde er am 22. Dezember 1628 auf Vorschlag des Abtes von Cambron (Jean Farinart), Generalvikar für Belgien, zum Prior des zerstörten Klosters Waarschoot ernannt, unter der Bedingung, dass er in Waarschoot wohnte und Ten Duinen vier oder fünf Mönche schickte. Am 10. Februar 1629 wurde er von Abt Bernardus Campmans in sein Amt eingesetzt.[1] Die Mitglieder des Klosters lebten dann in Gent, wohin sie vor den Protestanten geflohen waren. Während der Amtszeit von Pybes wurden die Restaurierungsarbeiten in Waarschoot fortgesetzt, doch hinderte ihn sein schlechter Gesundheitszustand, am Wiederaufbau des zerstörten Klosters mitzuwirken. Er starb am 5. November 1632 in seiner Professabtei in Brügge und wurde auch dort begraben.
Bis zur Französischen Revolution bewahrte die Abtei seine zahlreichen Handschriften auf, die in der Bibliotheca scriptorum Ordinis Cisterciensis (Köln 1656), S. 305, seines Mitbruders Carolus de Visch aufgezählt werden. Im Druck erschien nur seine Schrift über die Auffindung des Leichnams des sl. Idesbald (Abt der Dünenabtei von 1155 bis 1167), De Admiranda pariter et miraculosa prima et secunda inventione corporis beati Idesbaldi (Brugis 1624).
Tibor Halász, Okt. 2024
Daten:
Sac.: 13. Dezember 1610; Prof.: 1614.Werke:
De admiranda pariter et miraculosa prima et secunda inventione corporis Beati Idesbaldi, quinti abbatis monasterii B. Mariae de Dunis in Flandria. Brugge, 1624.Literatur:
Van Staten, Joseph: Theodorus Pybes, monnik van ter Duinen (1583–1632), in: Citeaux in de Nederlanden 5 (1954), S. 246–264 · Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek, Teil 2, Sp. 1140 (Amedeus Fruytier).Vorlage:Page.name: PYBES, Theodoor OCist – Biographia Cisterciensis