Hermann Riedl OCist
Zisterzienser des Stiftes Zwettl; Dogmatikprofessor in Heiligenkreuz
* 21. Sept. 1910 Bezirk Zwettl
† 14. März 1992
Der 1910 im Bezirk Zwettl geborene Dogmatiker war zunächst Sängerknabe in Zwettl und Gymnasiast im Stift Melk. Am 7. Sept. 1930 wurde er Novize im Stift Zwettl und studierte darauf 1931–1933 am Institutum Theologicum in Heiligenkreuz. Er setzte sein Studium 1933–1937 in Innsbruck fort. Dort wurde er am 26. Juni 1937 zum Dr. theol. promoviert, die Priesterweihe empfing er bereits 1935. Seine Dissertation war über den Zwettler Abt Ulrich Hackel (1551–1607) [Hermann Riedl, Ulrich Hackel, Abt zu Zwettl. Ein Prälat der Gegenreformation. Innsbruck 1935].
Riedl war ein volkstümlicher Redner, der seinen Stoff (Dogmatik) leicht anschaulich machen konnte und dadurch bei Hörern verschiedenen Standes beliebt war. Die Studenten und Mitbrüder nannten ihn Spatz. Im Ganzen erstreckt sich seine Lehrtätigkeit in Heiligenkreuz (mit Unterbrechungen) von 1937 bis 1990: Es waren insgesamt über 100 Semester. Er war 1955–1972 zusätzlich zur Professur sehr stark in der Erwachsenenbildung engagiert (Glaubensschule, Laienjahr, die Theologischen Fernkurse) und hielt Vorträge im gesamten deutschen Raum. 1960–1971 dozierte er Dogmatik an der Universität Wien, seit 6. Dez. 1960 war er dortselbst Mitglied der erzbischöflichen Kommission für Dogmatik bei den Rigorosen.
Für seinen Ordensgeist und seine demütige Gelehrsamkeit beliebt, schrieb sein Abt bei seinem Tod, »Zwettl verliert mit P. Hermann einen gelehrten, tief gläubigen, fleißigen, liebenswürdigen und originellen Mitbruder.« (Sancta Crux 53 (1992) S. 98). Er starb am 14. März 1992.
Alkuin Schachenmayr
Bibliographie:
Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist † In: Sancta Crux 53 (1992), S. 97–98 (Parte des Stiftes Zwettl) · Trojahn, Dominicus: Nachruf auf den Theologieprofessor Pater Dr. Hermann Franz Riedl OCist (1910–1992). In: Sancta Crux 53 (1992), S. 98–102Vorlage:Page.name: RIEDL, Hermann (Franz) OCist (1910–1992) – Biographia Cisterciensis