Dorottya Thelekesy
Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Veszprémvölgy 1546
† vor Juli 1548
Äbtissin Dorottya (Dorothea) war, wie viele Nonnen des Klosters, ein Spross einer transdanubischen Adelsfamilie. Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts trat sie in das Zisterzienserinnenkloster Veszprémvölgy ein. Sie scheint erstmals am 17. Mai 1526 in den Quellen auf, als sie mit ihren Mitschwestern bei einem Gütertausch mit der Benediktinerabtei Bakonybél als Zeugin anwesend war.
Es ist nicht überliefert, wann sie zur Äbtissin des Klosters gewählt wurde. Vermutlich leitete sie bereits 1543 das Kloster, als der Konvent wegen der türkischen Bedrohung nach Körmend im Komitat Vas floh. Hier zogen sie in ein verlassenes Kloster der Augustiner-Eremiten (früheren Wilhelmiten) ein.
Danach wurden die Klostergüter, vor allem im Komitat Veszprém, in der Nähe des Plattensees, gewaltsam von Mitgliedern der Adelsfamilie Podmaniczky besetzt. Deshalb verklagte Äbtissin Dorottya 1545 die Podmaniczkys vor dem königlichen Hof. Allerdings zog sich der Rechtsstreit über Jahre hin und wurde nicht zu Lebzeiten Thelekesys abgeschlossen. Wir wissen nicht genau, wann sie starb, doch im Juli 1548 setzte die neue Äbtissin Anna Szennyesi den Kampf um die Wiedererlangung des Klostervermögens fort.
Tibor Halász, Juni 2023
Literatur:
Lukinich, Imre: A Podmanini Podmaniczky-család oklevéltára III. 1538–1548. Budapest, 1941, S. 358–362 · Székely, Ottokár: A ciszterci apácák Magyarországon, in: A Ciszterci Rend budapesti Szent Imre-gimnáziumának évkönyve az 1941–42. iskolai évről. Budapest, 1942 · Hervay, Ferenc Levente: Repertorium historicum Ordinis Cisterciensis in Hungaria. Roma, 1984, S. 196–198.Vorlage:Page.name: THELEKESY, Dorottya OCist – Biographia Cisterciensis